Im Interview spricht Fabio Chiarodia über seine ersten Monate bei Borussia, das Talenttraining und den kommenden Gegner Werder Bremen.
Fabio, du bist im Sommer zu Borussia gewechselt. Zunächst bist du überwiegend in der U23 zum Einsatz gekommen, zuletzt vermehrt auch bei den Profis. Wie hast du die vergangenen Monate erlebt?
Chiarodia: Es ist das erste Mal, dass ich so weit weg von meiner Familie bin. Obwohl mich die Mannschaft super aufgenommen hat, habe ich ein bisschen Zeit gebraucht, um mich hier einzufinden und mich wohlzufühlen. Am Anfang waren die Chancen, bei den Profis zum Einsatz zu kommen, nicht so groß, deshalb hat es mehr Sinn ergeben, zuerst in der U23 Spielpraxis zu sammeln - was für einen jungen Spieler wie mich enorm wichtig ist. Jetzt freut es mich aber umso mehr, dass ich meine Einsätze in der Bundesliga und im DFB-Pokal bekommen habe.
Wie bewertest du deine persönliche Entwicklung? Was funktioniert auf dem Platz schon gut und woran musst du noch arbeiten?
Chiarodia: Ich merke auf jeden Fall, dass ich mich in den vergangenen Monaten sehr weiterentwickelt habe. Ich bin viel selbstbewusster und aktiver in meinem Auftreten geworden. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich durch das neue Umfeld im Kopf erwachsener und auch wacher geworden bin, was mir auch auf dem Platz sehr hilft. Aber natürlich habe ich noch Schwachstellen, an denen ich arbeiten muss, wie zum Beispiel meinen rechten Fuß.
Seit Beginn dieser Saison nimmst du regelmäßig am so genannten Talenttraining teil. Wie sehr helfen dir diese individuellen Einheiten in deinem Entwicklungsprozess?
Chiarodia: Das Talenttraining ist eine gute Sache, nicht nur für uns junge Profis, sondern auch für die Jugendspieler. Die zusätzliche Trainingseinheit tut uns allen gut. Es ermöglicht uns, noch spezifischer an uns zu arbeiten. In Guido Streichsbier haben wir dort einen Trainer, der viel Erfahrung in der Arbeit mit jungen Spielern hat und genau weiß, wie er mit uns umzugehen hat. Er zeigt mir persönlich viele Dinge auf, die mir so vorher gar nicht richtig bewusst waren.
Aktuell steht Borussia in der Bundesliga mit 16 Punkten auf Platz zehn. Wie bewertest du euren bisherigen Saisonverlauf?
Chiarodia: Wie wir schon oft gesagt haben, kann nicht alles von Anfang an funktionieren. Bei Borussia wurde im Sommer ein Umbruch eingeleitet, und was sich hier gerade entwickelt, geht nicht so einfach von heute auf morgen. Es ist ein Prozess. Natürlich hätten wir gerne den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto, aber ich finde schon, dass man in den vergangenen Wochen eine Steigerung gesehen hat.
In welchen Bereichen fällt dir das besonders auf?
Chiarodia: Auf jeden Fall, was den Teamgeist und unsere Mentalität als Mannschaft betrifft. Jeder Einzelne versucht, an seine Grenzen zu gehen und sowohl auf als auch neben dem Platz die Teamkollegen bestmöglich zu unterstützen. Wir müssen das jetzt nur noch konstanter abrufen.
Am Freitagabend ist der SV Werder Bremen zu Gast. Es ist das letzte Heimspiel des Jahres. Warum sollten die Fans noch einmal ins Stadion kommen?
Chiarodia: Ganz einfach: Freitagabendspiel, Flutlicht und ein geiler Gegner! Hinzu kommt, dass wir als Mannschaft enorm von den Fans profitieren. Durch ihre Leidenschaft können sie bei uns Spielern noch einmal die letzten Prozent herauskitzeln und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir alle gemeinsam im letzten Heimspiel des Jahres drei Punkte holen.
In der vergangenen Saison hast du hier im BORUSSIA-PARK dein Startelfdebüt in der Bundesliga feiern dürfen. Damals noch für Werder. Am Wochenende stehst du nun auf der anderen Seite. Was erwartest du für ein Spiel gegen deinen Ausbildungsverein?
Chiarodia: Ich erwarte ein energievolles und aufgeladenes Spiel – sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz. Beide Mannschaften können ansehnlichen Fußball spielen, weshalb die Fans sich sicherlich auf ein schönes Spiel zwischen zwei großartigen Traditionsvereinen freuen können.
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