Gemischte Gefühle

Der gestrige Tag mit dem 2:2 gegen den SV Werder Bremen weckte bei allen Borussen gemischte Gefühle – sportlich ebenso wie abseits des Platzes.

Der Fußball verdeutlich immer wieder, wie nah Freud und Leid beieinander liegen können. Am gestrigen Freitag zeigte sich dies aber auch abseits des Platzes. Erst am Vormittag hatte Borussia verkündet, dass sie sich über 100.000 Mitglieder freut. Eine Zahl, die man sich vor knapp 25 Jahren, als der Verein gerade einmal knapp 4.500 Mitglieder zählte, niemals hätte vorstellen können. Nun aber ist der VfL damit der fünfte Bundesligist und der insgesamt siebte Fußballverein in Deutschland, der diese Marke durchbrochen hat.

Nur wenige Stunden nach dieser freudigen Nachricht, erreichte Borussia dann aber eine sehr traurige: Rolf Göttel, die „Stimme vom Bökelberg“, war im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Der gebürtige Mönchengladbacher, der bis 1992 als Stadionsprecher mit seiner tiefen, niederrheinisch-markanten Stimme im ruhigen und sachlichen Ton Aufstellungen, Torschützen, Halbzeitergebnisse und seine legendären Werbetexte durchgegeben hatte, war seit 1958 selbst Mitglied bei Borussia. Erst im April dieses Jahres war er im Rahmen der Mitgliederversammlung für seine 65-jährige Vereinstreue geehrt worden. Göttels legendäres, nüchtern-cooles „Tor für die Borussia“ lebt jedoch weiter, wenn es im BORUSSIA-PARK bei jedem VfL-Treffer eingespielt wird.

Reitz schnürt seinen ersten Bundesliga-Doppelpack

So auch gestern Abend, als ein anderes Borussia-Mitglied seinen ersten Bundesliga-Doppelpack schnürte. Im Heimspiel gegen Werder Bremen, mit dem die Fohlen den 15. Spieltag eröffneten, war es Rocco Reitz, der vor 50.660 Zuschauern im BORUSSIA-PARK kurz vor der Pause den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielte. In Folge zweier abgeblockter Angriffsversuche gab Bundesliga-Startelf-Debütant Robin Hack den Ball im Strafraum nicht verloren und legte für Reitz auf, der daraufhin aus 14 Metern eiskalt abschloss.

Zunächst besser in die Partie gekommen und früh in Führung gegangen waren jedoch die Bremer. Bereits in der siebten Minute setzte Rafael Borré eine Flanke von Romano Schmid per Direktabnahme gegen die Laufrichtung von Moritz Nicolas ins Netz. „Bremen ist besser ins Spiel gekommen, hat die Räume groß gemacht und wir haben keine Zuordnung gefunden“, sagte Borussias Geschäftsführer Sport Roland Virkus. Trainer Gerardo Seoane ergänzte: „Unser Start ins Spiel war nicht so, wie wir uns das gewünscht hatten. Im Heimspiel müssen wir von Anfang an, mehr den Ton angeben, griffiger sein und eine andere Energie ins Spiel bringen. Wir haben uns dann aber ins Spiel reingebissen, reingekämpft und gesteigert.“

Folgerichtig markierte Reitz das bereits erwähnte 1:1. Den Schwung dieses Treffers nahmen die Fohlen dann in den zweiten Durchgang mit. Nachdem Manu Koné noch am Pfosten gescheitert und Alassane Pleas Nachschuss von SVW-Keeper Michael Zetterer entschärft worden war, leiteten Luca Netz und Plea dank eines herrlichen Doppelpasses einen schnellen Angriff durchs Zentrum ein und bedienten Hack, der wiederum überlegt querlegte auf den besser postierten Reitz. Borussias Eigengewächs ließ seinen Gegenspieler ins Leere rutschen und vollendete anschließend zum 2:1 (49.).„Vor dem Treffer dachte ich eigentlich, dass Robin ihn alleine macht. Dass er mich da sieht und den Ball so spielt, ist schon richtig gut. Dafür habe ich mich auch bei ihm bedankt. Das Tor geht zu großen Teilen auf Robins Kappe“, sagte Reitz später.

Virkus: „So wie die Saison: mit Höhen und Tiefen“

In ihrer folgenden Sturm- und Drangphase verpassten es die Fohlen jedoch, das dritte Tor nachzulegen. Stattdessen war der eingewechselte Justin Njinmah im Strafraum bei einer aufsetzenden Halbfeld-Flanke von Anthony Jung vor Nicolas dazwischen und legte so für Marvin Ducksch quer, der schließlich auf den 2:2-Endstand stellte (76.). „Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir lange Zeit geführt haben und das Gefühl hatten, dass wir gut standen und einiges gut gemacht haben in der zweiten Halbzeit. Am Schluss hätten wir die Situation aber besser verwalten müssen über Ballbesitz und Kontrolle“, befand Seoane. „Insgesamt hätte das Spiel auf beide Seiten kippen können.Den Punkt nehmen wir an, weil es leistungsmäßig auch gerecht ist.“ Virkus unterstrich derweil: „Das Spiel war so wie die Saison: mit Höhen und Tiefen. Wir müssen für jeden Punkt hart arbeiten. Ich kann nicht sagen, ob ich zufrieden oder unzufrieden bin, sondern habe gemischte Gefühle.“

Viel Zeit, diese zu verarbeiten, bleibt den Fohlen nicht. Denn schon am kommenden Mittwoch (20:30 Uhr) sind sie zum letzten Pflichtspiel des Kalenderjahres 2023 bei Eintracht Frankfurt zu Gast. „Die kommenden Tage werden wir nutzen, um gut zu regenerieren. Am Mittwoch können wir dann nochmal alles raushauen, weil wir anschließend ein paar Tage frei haben. Auswärts in Frankfurt ist es aber nie einfach, da brauchen wir 100 Prozent“, betonte Reitz, der angesprochen auf seine Vereinsmitgliedschaft freudestrahlend ergänzte: „Ich bin einer der 100.000!“       

Vor dem Spiel gab es eine Schweigeminute in Gedenken an den verstorbenen Rolf Göttel. Die Nordkurve widmete der „Stimme vom Bökelberg“ zudem ein Spruchband.
Rocco Reitz schnürte gegen Bremen seinen ersten Bundesliga-Doppelpack.

16.12.2023

Fohlen trennen sich torlos von Union Berlin

Borussia hat sich am 31. Bundesliga-Spieltag unentschieden vom 1. FC Union Berlin getrennt. In einer umkämpften Partie fielen keine Treffer.

28.04.2024

Die Stimmen zum #BMGFCU

Nach dem 0:0 der Fohlen gegen Union Berlin haben wir die Stimmen von Marvin Friedrich, Fabio Chiarodia sowie der beiden Cheftrainer Gerardo Seoane und Nenad Bjelica gesammelt.

28.04.2024

Drei Wechsel für #BMGFCU: Chiarodia, Scally & Čvančara starten

Am 31. Bundesliga-Spieltag empfängt Borussia um 15:30 Uhr den 1. FC Union Berlin im BORUSSIA-PARK. Im Vorfeld der Partie versorgen wir euch mit den Aufstellungen der beiden Mannschaften und den wichtigsten Infos rund um die Begegnung.

28.04.2024

FohlenNewsletter

IMMER DIE NEUESTEN ANGEBOTE UND RABATTE DEINER FOHLENELF IM POSTFACH*