Borussia trauert um Uli Kohn!

Borussia trauert um Uli Kohn. Der frühere Stürmer, der von 1959 bis 1964 für den VfL auf Torejagd ging und mit Borussia den DFB-Pokalsieg 1960 feierte, ist im Alter von 87 Jahren verstorben.

Seinen Eintrag in den Geschichtsbüchern hat er für immer sicher. Mit 49 Toren (in 100 Spielen) ist Uli Kohn Borussias Rekordtorschütze in der Oberliga West. Insgesamt fünf Jahre ging der Angreifer zwischen 1959 und 1964 für den VfL auf Torejagd und erzielte in 156 Pflichtspielen 90 Tore. Die Rolle des Mittelstürmers war für ihn wie auf den Leib geschneidert. „Als Verteidiger oder Läufer im Mittelfeld wäre ich bestimmt kein Fußballer geworden“, sagte er einmal selbst. „Fußball bedeutete für mich, dass der Ball ins Tor musste. Daraus bestand für mich das Spiel, und an etwas anderes habe ich auf dem Platz nicht gedacht.“

Drei Tore beim Debüt

Im Sommer 1959 wechselte Kohn vom Wuppertaler SV zu Borussia. Gleich bei seinem Debüt gegen Alemannia Aachen stellte er seine Klasse unter Beweis. Beim 3:1-Sieg schoss der damals 22-Jährige alle drei Tore. In seiner ersten Spielzeit kam Kohn in 27 der 30 Oberligaspiele zum Einsatz und erzielt dabei 14 Tore. Dennoch belegte Borussia am Ende nur Platz 14. Doch es folgte noch der WFV-Pokal. Im Finale gegen den 1. FC Köln verhalf Kohn Borussia mit zwei Toren zum 3:1-Sieg und hatte damit entscheidenden Anteil am Titelgewinn.

Borussia gehörte als WFV-Pokalsieger zu den vier Klubs, die um den DFB-Pokal spielen durften. Mit einem 2:0 gegen den Hamburger SV zog Borussia ins Endspiel ein. Kohn war ausnahmsweise nicht unter den Torschützen, das hatte er sich für das Endspiel gegen den Karlsruher SC aufbewahrt, in dem er beim sensationellen 3:2-Sieg den Treffer zum 2:1 beisteuerte. „Diesen Triumphzug durch die Pokalrunden haben wir wie im Traum erlebt“, erinnerte sich Kohn einst.

Torjäger vom Dienst

Mit dem Schwung der Erfolge im Pokal legte Borussia auch in der Oberliga eine glänzende Saison hin – und der Torjäger vom Dienst hieß Kohn. Mit 21 Treffern landete er in der Torschützenliste der Oberliga West auf dem dritten Platz. In den nächsten beiden Jahren traf Kohn bei Borussia nicht mehr ganz so häufig. Wegen eines Muskelfaserrisses verpasste er die ersten acht Partien, kam aber dennoch auf neun Saisontore. In der Saison 1962/63 gelangen ihm in 23 Oberligaspielen sechs Tore.  

Borussia setzte den schon im Vorjahr eingeleiteten Verjüngungsprozess fort. Mit jungen Spielern wie Günter Netzer an seiner Seite blühte Kohn wieder auf. Mit 22 Treffern war er am Ende der Saison 1963/64 der herausragende Schütze der Borussen. Doch die Verantwortlichen versäumten es, Vertragsgespräche mit dem Torjäger aufzunehmen. So entschied sich Kohn für einen Wechsel zu Regionalliga-Konkurrent Arminia Bielefeld. In den beiden Jahren in Ostwestfalen schoss Kohn zwar 16 Tore und wurde Mannschaftskapitän, doch seinen Traum vom Einzug in die Bundesliga konnte er dort nicht verwirklichen.

Karriereende in Neuss

Im Sommer 1966 wechselte Kohn zum VfR Neuss. Dort absolvierte der Stürmer in fünf Jahren 123 Regionalligaspiele (39 Tore). Im Mai 1971 beendete Kohn seine aktive Laufbahn im Alter von 34 Jahren. Für die Zeit nach der Karriere hatte er vorgebaut. An der Sporthochschule in Köln ließ er sich 1969 von Borussias Trainer Hennes Weisweiler zum Fußball-Lehrer ausbilden. Kohn trainierte die TuS Reuschenberg, Bayer Dormagen und den VfR Neuss. Nach seiner Trainerlaufbahn widmete sich Kohn voll seinem Beruf im Automobilverkauf, in dem er mehr als 30 Jahre lang tätig war. Sein letztes Tor schoss er anlässlich Borussias 100-Jahr-Feier am Bökelberg, als er mit den Helden der Pokalsiegermannschaft von 1960 noch einmal im VfL-Trikot gegen eine Auswahl der Stadt Mönchengladbach auflief, danach war endgültig Schluss mit dem Fußball.

Borussia wird Uli Kohn immer ein würdiges Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

Uli Kohn lief zwischen 1959 und 1964 für den VfL auf und erzielte in 156 Pflichtspielen 90 Tore. Foto: Strucken
Im DFB-Pokalfinale 1960 gegen den Karlsruher SC steuerte Ulrich Kohn beim 3:2-Sieg den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 bei. Foto: Horstmüller

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