Sommer: „Wir müssen uns zusammensetzen“

Yann, wie ist die Stimmungslage nach der Niederlage in Stuttgart? Sommer:Wir sind absolut enttäuscht. Stuttgart hat gekämpft, Stuttgart hat Leidenschaft gezeigt, Stuttgart hat das Beste gemacht, was die Mannschaft in ihrer derzeitigen Verfassung auf den Platz bringen kann. Von uns war das nicht zu sehen. Hast du eine Erklärung parat, warum das Spiel so lief? Sommer:Es ist immer schwierig, sowas zu erklären. Aber das, was wir in Stuttgart gezeigt haben, reicht einfach nicht. Ich habe in der letzten Woche oft das Wort Champions League in den Mund genommen, weil dieses Ziel zum Greifen nah war und auch noch ist. Aber so wie wir jetzt aufgetreten sind, auch mit dieser Körpersprache, muss ich davon etwas abrücken. Was hat euch gefehlt, um in Stuttgart Punkte zu holen? Sommer:Das ist nicht so einfach zu sagen, was gefehlt hat. Es spielen viele Dinge eine Rolle. Die Qualität in der Mannschaft ist es jedenfalls nicht, das haben wir in der Vergangenheit ja schon gezeigt. Es reicht aber einfach nicht, so aufzutreten wie in Stuttgart. Wir sind zwar ganz gut ins Spiel gekommen, hatten Räume und auch Chancen. Wir haben unsere Möglichkeiten aber nicht genutzt, danach zu oft quer und mit zu wenig Tempo gespielt. Wir wussten, dass Stuttgart mit dem neuen Coach noch einmal neue Hoffnung schöpft. Aber so dürfen wir einfach nicht auftreten. Kannst du den Unmut der Fans nach diesem Spiel verstehen? Sommer: Absolut. So ein Bild wie in Stuttgart dürfen wir als Mannschaft nicht abgeben. Das war eine große Enttäuschung und tut mir auch für die vielen Fans leid, die uns in Stuttgart unterstützt haben. Da ist es auch verständlich, dass die Fans nachher sauer über unsere Leistung waren. Wir haben ihnen für ihr Engagement am Samstag zu wenig zurückgegeben. Manche sehen unter dem Eindruck der Niederlage das Ziel Europapokal gefährdet. Wie ist jetzt die Vorgabe für die letzten drei Spiele? Sommer: Ich habe keine Angst, dass wir Europa verspielen. Wir haben dieses Ziel immer noch vor Augen. Wir müssen uns aber zusammensetzen und über einige Dinge sprechen. In den nächsten Wochen kommen starke Gegner auf uns zu. Wenn wir da nicht anders auftreten, könnte es passieren, dass wir am Ende mit leeren Händen dastehen.