Bénes: „Haben verstanden, was der Trainer sehen will“

László, am Wochenende beginnt mit der ersten Runde im DFB-Pokal die neue Saison. Ist Borussia bereit für eine lange Spielzeit mit vielen Spielen? László Bénes: Ich glaube, dass wir eine sehr gute Vorbereitung hatten – das hat auch der letzte Test gegen Chelsea gezeigt. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir bereit sind für das Spiel in Sandhausen. Die Mannschaft und Marco Rose scheinen, sich schnell aneinander gewöhnt zu haben… Bénes:Das stimmt. Wir haben verstanden, was der Trainer sehen will, und setzen das von Tag zu Tag besser um. Selbstverständlich können wir uns noch verbessern, aber das ist normal, erst recht nach einer so kurzen Zeit der Zusammenarbeit. Grundsätzlich sehe ich uns aber auf einem sehr guten Weg. Du gehst bereits in dein viertes Jahr bei Borussia, was hast du dir vorgenommen für die neue Saison? Bénes: Bald vier Jahre – Wahnsinn, wie die Zeit rast! (lacht) Für mich war es im Hinblick auf die neue Saison sehr wichtig, dass ich durch die Ausleihe nach Kiel mehr Spielpraxis bekommen habe. An dieses halbe Jahr möchte ich jetzt anknüpfen und mit Borussia eine erfolgreiche Serie spielen. Der Fußball, den Marco Rose spielen lässt – mit viel Engagement und Wucht – kommt deiner Spielweise entgegen… Bénes: Ich liebe Fußball und möchte immer spielen. Sagt der Trainer „wir spielen dieses System“, setze ich seine Vorgaben um. Sagt er aber „wir spielen jenes System“, dann bin ich auch dazu jederzeit bereit. Und ich hoffe, dass ich die Chance bekomme, das nun beweisen zu können. Möglichst auf der Acht wie in Kiel? Bénes: In Kiel haben wir, wie nun bei Borussia, ein 4-4-2 mit Raute gespielt, mit einem Sechser, zwei Achtern und einem Zehner. Das war für mich also bereits eine gute Probe für die neue Saison. In der Vorbereitung durfte ich nun ebenfalls auf der Acht spielen, und dort möchte ich der Mannschaft nun auch in den Pflichtspielen helfen. Einerseits hast du auf dieser Position bei Borussia große Konkurrenz, andererseits hat dich das halbe Jahr in Kiel selbst zu einem starken Konkurrenten reifen lassen… Bénes: Ich halte Konkurrenz innerhalb einer Mannschaft grundsätzlich für sehr wichtig. Nur wenn man sich jeden Tag im Training beweisen muss, werden sich der Einzelne und damit auch die Mannschaft weiterentwickeln können. Ich bin jedenfalls froh, dass ich Teil eines so guten Teams bin. Bei Borussia wird jeder immer wieder um seinen Startelfplatz kämpfen müssen. In Kiel warst du der Experte für die Standards. Traust du dir diese Rolle auch bei Borussia zu? Bénes:Ich habe in Kiel tatsächlich so gut wie alle Standards ausgeführt, und damit einige Tore vorbereiten können. Bei Borussia aber gibt es auch eine ganze Reihe anderer Spieler, die sehr gute Standards ausführen. Sollte mir der Trainer diese Aufgabe aber in einem Spiel übertragen, bin ich auf jeden Fall bereit. Vielleicht ja schon am Freitag in Sandhausen – wobei du mit Kiel erfahren musstest, dass einem dort nichts geschenkt wird… Bénes: Absolut richtig! Mit Kiel habe ich dort 2:3 verloren. Sandhausen ist eine sehr unangenehme Mannschaft, gerade vor eigenem Publikum. Letztlich kann dir aber jeder Gegner Probleme bereiten, wenn du die entsprechende Aufgabe nicht hundertprozentig annimmst. Borussias Programm mit Bundesliga, Pokal und Europa League hat es in sich. Wie groß ist deine Vorfreude gerade auch auf die internationalen Spiele? Bénes: Unsere Vorbereitung mit vielen Spielen gegen internationale Gegner, wie Chelsea oder Bilbao, hat diese Vorfreude sogar noch einmal gesteigert. Mit solchen Mannschaften möchte sich jeder Fußballer so oft wie möglich messen.