100 Jahre Bökelberg - von der Kiesgrube zum Kultstadion

Für die Fans der FohlenElf ist der Bökelberg mehr als nur ein Stadion gewesen. Nach rund 85 Jahren, am 22. Mai 2004, hatte die Spielstätte in der Nähe der Eickener Höhe ihren Dienst getan, zurück bleiben Erinnerungen an fesselnde Partien und traumhafte Tore. Das Gelände des Bökelbergs erwarb der Verein mit Hilfe der Mitglieder bereits im Jahr 1914. Der erste Weltkrieg legte die Planierungsarbeiten des Platzes jedoch zunächst still, Mitte 1916 ruhte der Spielbetrieb vollends. Zu Beginn 1919 rollte der Ball wieder im „Kull“, wie der Volksmund die Spielstätte liebevoll nannte. Inzwischen hatten die Vereinsmitglieder die Arbeiten in der Kiesgrube wiederaufgenommen und stellten im Sommer 1919 den Ausbau der Platzanlage fertig. Das Spielfeld wurde mit einer Entwässerungsanlage ausgestattet, die steilen Hänge rund um den Platz zu Stehrängen gemacht und eine alte Baracke diente als Umkleide. Die Zuschauer gelangten über die an der Bökelstraße gelegene Ostseite ins Stadion. Seinen Kult-Namen bekam das Bökelbergstadion jedoch erst Ende der Fünfziger Jahre. Zuvor war die Spielstätte 1920 „Westdeutsches Stadion“ getauft worden. Am 21. September 1919 wurde Borussias eigene Spielstätte mit der Partie gegen den lokalen Rivalen FC Eintracht offiziell eröffnet. Dabei ging nicht Paul Pohl, Borussias einzige Torschütze an diesem Tag, als Höhepunkt in die Geschichte ein, sondern Karl Vander. Der Turner von Germania 1889 sollte die Spitze der gut sechs Meter hohen „menschlichen“ Pyramide präsentieren, die vor der Partie zu der Eröffnung des Stadions gehörte. Doch Vander verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Der aufbrausende Applaus, nachdem der Turner unversehrt wieder aufstand, ließ ihn in die Geschichte eingehen. Von einer Reparaturwerkstatt für Panzer in die erste Liga Bis zum 2. Weltkrieg 1939 veränderte sich der Bökelberg nicht. 1935 kam der Zwangsabstieg für Borussia, der die Zweitklassigkeit mit sich brachte. Während des Krieges war der Spielbetrieb nur noch eingeschränkt möglich und nach Kriegsende besetzten die Briten Mönchengladbach und beanspruchten das Bökelbergstadion. In der Spielstätte wurde eine Reparaturwerkstatt für Panzer eingerichtet, die den Platz in einen umgepflügten Acker mit Furchen von einem halben Meter tiefe verwandelten. Bei den Engländern stießen die heimgekehrten Borussen bei dem Thema Fußball aber auf offene Ohren, sodass das ramponierte Spielfeld schnell wieder in einem bespielbaren Platz verwandelt wurde. 1950 stieg der VfL endlich in die Oberliga auf und war damit nach etwa 20 Jahren wieder erstklassig. „Modernisiert“ wurde der Bökelberg erst in den 60ern. Die Nordböschung wurde saniert und der Westhang durch einen Spielertunnel aus Stahlbeton ergänzt. Die Westtribüne freute sich über ein Dach und der Platz erhielt die lang ersehnte Flutlichtanlage. Fünf Meisterschaften und der Büchsenwurf Im Bökelbergstadion durften Borussias Fans fesselnde Partien und einmalige Ereignisse verfolgen sowie traumhafte Tore bejubeln. Vor allem in den 70er-Jahren hatten die Anhänger einiges zu feiern. Fünf Meisterschaften holte die FohlenElf in diesem Jahrzehnt und zudem zweimal den UEFA-Pokal. Ein Ereignis sollte den Anhängern Borussias besonders in Erinnerung bleiben, auch wenn nicht in allzu guter. In der 29. Minute des Europapokalspiels gegen den Inter Mailand am 20. Oktober 1971 fiel Roberto Boninsegna nach einem Büchsenwurf aus der Gladbacher Kurve um und ließ sich vom Feld tragen. Die FohlenElf führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 und gewann die Partie mit 7:1. Der nachfolgende Protest von Inter führte zur Annullierung des Hinspiels, das Rückspiel verlor der Vfl mit 2:4 in Mailand. Die Wiederholung des Hinspiels wurde in Berlin nachgeholt. Die Partie endete mit 0:0 – Borussia schied aus. Das Ende des Kultstadions Nach rund 85 Jahren verabschiedete sich die FohlenElf mit einem Sieg von der glorreichen Spielstätte. Am Ende der Saison 2003/2004 gingen nach dem 3:1-Erfolg gegen 1860 München am 22. Mai 2004 im Bökelberg die Lichter aus. Der VfL zog in den neu erbauten BORUSSIA-PARK. Zunächst kam der Nachwuchs im Kultstadion unter, doch die sportliche Nutzung sollte bald ein Ende haben. Am 7. März 2006 wurde die Sprengung der Haupttribüne eingeleitet. Um 15.19 Uhr fiel die Haupttribüne in sich zusammen - der Bökelberg ging endgültig in die Geschichte ein.

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