Für einen großen Fight nicht belohnt worden

Die Geschichte des Spiels Die Fohlen bestimmten im ersten Durchgang weitgehend das Geschehen. Sie zeigten sich aggressiv in den Zweikämpfen und kauften dem BVB mit ihrem hohem Pressing den Schneid ab. Eine Unachtsamkeit in der Defensive – ein Ballverlust von Lars Stindl – führte in der achten Minute jedoch zu einem blitzschnellen Gegenangriff des BVB, den Thorgan Hazard zum 1:0 aus Dortmunder Sicht vollendete. „Die erste Halbzeit war sehr gut. Wir haben Dortmund nicht ins Spiel kommen lassen, hatten viele gute Ballgewinne und gute Phasen mit Ball. Wir hatten drei, vier ordentliche Möglichkeiten, Tore zu erzielen, die wir aber leider nicht genutzt haben“, sagte Trainer Marco Rose. Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhte seine Mannschaft noch einmal den Druck und wurde dafür mit dem Ausgleichstreffer von Stindl (50.) belohnt. Danach zog sich die FohlenElf weiter in die eigene Hälfte zurück und überließ dem BVB mehr und mehr die Spielkontrolle. Das rächte sich in der 65. Minute, als Achraf Hakimi auf der rechten Seite zu viel Platz hatte und den BVB erneut in Führung schoss. „Vielleicht wollten wir etwas zu viel“, sagte Rose. „Wir sind weiter extrem angelaufen und haben unglaubliche Wege gemacht. Es ist klar, dass irgendwann ein paar Körner fehlen.“ In der Schlussphase versuchte seine Mannschaft alles, um den Ausgleich zu erzwingen, doch mit Ausnahme einer Gelegenheit für Breel Embolo konnte sie sich kleine klaren Chancen mehr erspielen, so dass es bei der unglücklichen 1:2-Niederlage blieb. „Die Jungs haben einen großen Fight abgeliefert, sind dafür am Ende aber leider nicht belohnt worden“, bilanzierte Rose. Das MedienechoKicker: „Das Bundesliga-Topspiel des 25. Spieltags zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund bot dem Zuschauer vieles an: bissige Zweikämpfe, Chancen und Tore. Am Ende verteilten sich diese zu einem 2:1 für den BVB, der damit an RB Leipzig vorbeizog und neuer erster Verfolger von Bayern München ist.“ Rheinische Post: „Borussia Mönchengladbach hat das Spitzenspiel gegen die Namenscousine aus Dortmund verloren. Auch ohne einen Treffer von BVB-Stürmerstar Erling Haaland siegte das Team von Gladbachs Ex-Trainer Lucien Favre 2:1 im Borussia-Park. Thorgan Hazard und Achraf Hakimi trafen, Lars Stindl glich zwischenzeitlich aus.“ GladbachLive: „Der Bann geht weiter: Gladbach kann nicht gegen Dortmund gewinnen. Die Fohlen kassierten mit dem 1:2 im Bundesliga-Topspiel im elften Pflichtspiel (Liga und Pokal) in Folge gegen Schwarz-Gelb die elfte Pleite. Heißt: Die Elf vom Niederrhein rutscht vorerst aus den Champions-League-Rängen und ist damit wohl raus aus dem Titelrennen.“ Der Spieler des SpielsLars Stindl: Die Wahl zum „Spieler des Spiels“ in der FohlenApp war eine ganz knappe Angelegenheit. Am Ende setzte sich Kapitän Lars Stindl (33 Prozent) mit einem Prozent Vorsprung hauchdünn gegen Keeper Yann Sommer (32 Prozent) durch. Stindl hatte kurz nach der Pause nach einer Ecke von Jonas Hofmann und Vorarbeit von Alassane Plea aus kurzer Distanz zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen – für Stindl war es der fünfte Treffer in den zurückliegenden vier Bundesligaspielen. „In den Moment habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass mein Lauf weitergeht, doch nach dem Spiel ist das egal. Ich hätte lieber nicht getroffen und dafür hätten wir einen Punkt mitgenommen“, sagte Stindl. Die Zahl des Spiels9: Die stolze Heimserie der Fohlen ist gerissen. Neun Bundesligaspiele war sie bis zum gestrigen Samstagsabend hintereinander ungeschlagen geblieben. Die bis dato letzte Heimniederlage war ein 1:3 gegen Leipzig Ende August gewesen. Danach folgten acht aufeinanderfolgende Siege (2:1 gegen Düsseldorf, 5:1 gegen Augsburg, 4:2 gegen Frankfurt, 3:1 gegen Bremen, 4:2 gegen Freiburg, 2:1 gegen München, 2:0 gegen Paderborn, 3:1 gegen Mainz) und zuletzt ein Remis gegen Hoffenheim (1:1). „Es ist schade, dass unsere Serie getoppt wurde, doch dann müssen wir eben wieder eine neue starten“, so Jonas Hofmann. Die Tabellensituation Die Fohlen stehen weiter bei 46 Punkten und sind damit auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht. Im Nachholspiel am Mittwoch (18:30 Uhr) gegen den 1. FC Köln würde ihnen aber ein Zähler reichen, um sich wieder an Bayer Leverkusen vorbeizuschieben. Die Werkself belegt mit 47 Punkten Platz vier, RB Leipzig (3.) hat 50, Borussia Dortmund (2.) 51 und der FC Bayern (1.) 52 Punkte auf dem Konto. Der Vorsprung nach unten ist für die FohlenElf weiterhin recht groß. Der FC Schalke liegt als Sechster neun Zähler hinter ihr zurück, der VfL Wolfsburg (7.) und der SC Freiburg (8.) haben zehn Punkte weniger. „Wir stehen nach wie vor gut da, aber natürlich hätten wir gestern gerne drei oder wenigstens einen Zähler draufgepackt“, sagt Stindl. „Doch wir lassen uns davon nicht beirren. Jetzt geht es ans Eingemachte. Es gilt nun, so viele Punkte wie möglich zu holen, damit wir am Ende unsere Ziele erreichen.“ Das Personal Vor dem Spiel hatte Cheftrainer Marco Rose die Qual der Wahl, denn mit Ausnahme des erkrankten László Bénes standen ihm alle Spieler zur Verfügung. Auch Marcus Thuram wurde nach seiner Kniereizung rechtzeitig fit und kam in der zweiten Hälfte als Joker in die Partie. Zu diesem Zeitpunkt war Denis Zakaria schon nicht mehr auf dem Platz. Der Schweizer war rund zehn Minuten vor Ende der ersten Hälfte böse mit Keeper Yann Sommer zusammengeprallt. Zakaria wollte mit dem Kopf klären, Sommer den Ball weghauen, dabei traf der Torwart seinen Mitspieler mit voller Wucht am Knie. Nach einer MRT-Untersuchung am gestrigen Samstagabend gab Zakaria über die sozialen Medien Entwarnung: „Es ist nichts Schlimmes. Ich werde schnell wieder zurück sein.“ Trainer Rose ergänzte am Sonntagvormittag: „Es ist zum Glück keine strukturelle Verletzung. Denis geht es besser, er hat aber immer noch starke Schmerzen. Wir gucken von Tag zu Tag, wann er wieder dabei sein kann.“ Der Ausblick Lange Zeit sich über die ärgerliche Heim-Niederlage Gedanken zu machen, haben die Fohlen nicht, denn bereits am Mittwochabend (18:30 Uhr) steht im BORUSSIA-PARK gegen den 1. FC Köln die nächste wichtige Aufgabe an. Die Partie war Anfang Februar wegen Sturmtiefs „Sabine“ abgesagt worden und wird nun nachgeholt. „Das Derby ist immer etwas Besonderes“, sagte Stindl. „Wir wissen, was auf uns zukommt und freuen uns darauf.“ Das Spiel gegen den Erzrivalen aus der Domstadt verpassen wird definitiv Florian Neuhaus, der in der Schlussphase der gestrigen Partie wegen eines taktischen Handspieles die fünfte Gelbe der Saison gesehen hatte und deshalb gesperrt ist. Zwei Einheiten haben die Fohlen, um sich auf das Derby vorzubereiten: Am Montag bittet Trainer Marco Rose seine Schützlinge um 10:00 Uhr auf den Platz, das Abschlusstraining am Dienstag findet dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.