„Schwierige Zeiten, besondere Maßnahmen“

Das Corona-Virus und die Maßnahmen zu seiner Eindämmung halten nicht nur unser ganzes Land in Atem, sondern auch den Fußball. Am Montag dieser Woche wurde bei der Versammlung der Klubs bei der DFL in Frankfurt klar, wie ernst die Lage für die Bundesliga ist. Wie ernst ist die Lage für Borussia Mönchengladbach? Max Eberl: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass Gesundheit momentan das Wichtigste ist, sie steht über allem. Ich habe es in der vergangenen Woche bei der Pressekonferenz zum Köln-Spiel schon gesagt: Fußball ist eine wunderbare Sache, die schönste Nebensache der Welt. Aber es gibt einfach Dinge, die wichtiger sind. Wir sind jetzt in einer Situation, in der der Fußball sich unterordnet, weil es für das Gemeinwohl wichtiger ist, dass wir diese Pandemie so gut wie möglich überstehen. Stephan, es gibt auch bei Borussia zwei betroffene Kollegen, die positiv getestet wurden. Wie geht es ihnen? Stephan Schippers:Das ist richtig, wir haben zwei Kollegen, die positiv auf den COVID-19-Virus getestet wurden. Beiden geht es gut, einer von ihnen hatte kurz leichte Symptome einer Erkrankung, dies war aber nach zwei Tagen schon überstanden. Auch den anderen Kolleginnen und Kollegen, die – ausgelöst durch diese Fälle – in die häusliche Quarantäne bzw. in eine freiwillige, vorbeugende Quarantäne geschickt wurden, geht es gut. Um der Verbreitung des Virus entgegenzuwirken, haben wir schon in der vorletzten Woche sehr viele unserer Mitarbeiter nach Hause geschickt, von dort arbeiten sie im Home Office. Was können Borussias Fans im Moment tun? Stephan Schippers:Wir appellieren an alle Fans, dass sie die aktuellen Maßnahmen der Bundes- bzw. Landesregierung ernst nehmen und ihren Beitrag dazu leisten, dass wir den Virus eindämmen und Menschen vor dem Erkranken schützen können. Dies ist nicht die Zeit für Parties und Vergnügen und leider auch nicht für Fußballspiele in Stadien mit vollen Zuschauerrängen. Dies ist eine Zeit, in der es auf unsere Gemeinschaft und auf die Solidarität der Menschen ankommt! Auch Borussia ist von diesen Maßnahmen betroffen. Unsere Sportsbar, der Fanshop, die FohlenWelt, der FohlenCampus, das Hotel – alle diese Einrichtungen sind bis auf weiteres geschlossen. Die medizinischen Bereiche, die Arztpraxen und das Rehazentrum Medical Park sind weiterhin geöffnet. Und wir halten es für richtig, dass diese Maßnahmen getroffen wurden. Wie geht die Mannschaft mit der Situation um? Max Eberl:Natürlich machen sich auch die Spieler Sorgen und Gedanken um die Gesundheit ihrer Familien, um ihre Kinder, ihre Partner, ihre Eltern. Sie wissen aber auch, dass sie bei uns medizinisch sehr gut betreut werden. Für die Jungs ist es natürlich schwierig, nicht genau zu wissen, wann und wie es weitergeht. Darauf geht Marco Rose mit seinem Trainerteam auch ein, wir machen das Bestmögliche aus der Situation. Wenn wieder gespielt werden kann, wollen wir so fit und so gut vorbereitet sein, wie es die Situation zulässt. Am Montag hat DFL-Geschäftsführer Christian Seifert mit eindringlichen Worten deutlich gemacht, wie ernst die Folgen des Corona-Virus die Liga und die Vereine treffen könnten. An der Bundesliga hängen unmittelbar 56.000 Arbeitsplätze. Wie ernst ist die Lage für Borussia? Stephan Schippers: Wir erleben in der Fußball-Bundesliga und damit auch bei Borussia Mönchengladbach gerade die schwierigste Situation seit 1999. Dies müssen wir so offen sagen. Wir erwarten Einnahmeverluste durch Spielausfälle, fehlende Zuschauereinnahmen, möglicherweise wegfallende TV-Einnahmen, fehlende Sponsorengelder. Wie geht Borussia damit um? Stephan Schippers: Unsere Aufgabe ist es, dies so gut es geht aufzufangen. In unserer Präsidiumssitzung am Montagabend haben wir erste Maßnahmen beschlossen. Ziel ist es, dass Borussia Mönchengladbach diese Corona-Krise übersteht. Ziel ist es, dass wir dies schaffen, ohne betriebsbedingte Kündigungen aussprechen zu müssen. Dafür werden wir alle gemeinsam hart arbeiten müssen und wir können derzeit nicht ausschließen, dass dies auch Maßnahmen einschließen wird, wie sie in ganz Deutschland gerade von betroffenen Unternehmen ergriffen werden, zum Beispiel die Inanspruchnahme der Kurzarbeit. Wir sind dabei, das zu prüfen. Wie kann es denn auf absehbare Zeit weitergehen? Stephan Schippers:Um den größtmöglichen wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden, gelten aktuell die Anstrengungen der Liga und aller Klubs dem Ziel, die laufende Saison zu Ende zu spielen, um uns TV-Einnahmen und Sponsorengelder zu sichern. Dies wird nur funktionieren, wenn es dazu ein allgemeines Bekenntnis und eine allgemeine Bereitschaft gibt. Die Bereitschaft, in dieser Lage auch ohne Zuschauer zu spielen, denn es ist nicht realistisch, darauf zu hoffen, dass in den nächsten Wochen Spiele mit Zuschauern möglich sind. Wir alle sind derselben Meinung: Bundesliga-Fußball ohne Zuschauer ist nicht das, was wir uns wünschen. Aber für die nächsten Wochen und Monate müssen wir einsehen, dass nur eine Fortsetzung der Bundesligaspiele - ohne Zuschauer – das wirtschaftliche Überleben vieler Vereine ermöglichen dürfte. Max, Du hast am Dienstag auch mit der Mannschaft über die Situation gesprochen und den Spielern erklärt, wie es gerade aussieht … Max Eberl: Ja, aber ich habe gemerkt, dass ich nicht viel erklären musste. Die Spieler wissen, was los ist. Es ist ihr Job, sie haben sich schon selber informiert und sich Gedanken gemacht. Die Mannschaft hat angeboten, auf Gehalt zu verzichten, wenn sie dem Klub und damit auch den Mitarbeitern helfen kann. Ein Angebot, auf das Borussia eingeht? Max Eberl:Ja. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Klares Signal: Wir stehen zusammen für Borussia, in guten wie in schlechten Zeiten. Sie wollen etwas an Borussia zurückgeben und damit auch an all die Fans, die uns unterstützen. Der Trainerstab hat sich dem angeschlossen, genau wie unsere Direktoren und Geschäftsführer. Dies sind schwierige Zeiten und das erfordert besondere Maßnahmen. Dazu gehört auch, dass man Hilfe annehmen muss. Borussia bekommt aktuell von vielen Fans und Sponsoren Zuschriften, manche haben Ideen und Anregungen, andere bieten konkrete Hilfe an. Wie geht Borussia damit um? Stephan Schippers:Wir werden versuchen, unseren Partnern Möglichkeiten zu eröffnen, Werbeleistungen, die ausgefallen sind oder vielleicht demnächst ausfallen, zu kompensieren. In der Hoffnung, auf diese Weise Rückforderungen zu vermeiden. Es gibt aber auch Sponsoren, die von sich aus Unterstützung in dieser Situation zusagen. Rückerstattung ist ein Stichwort, bei dem die Fans ins Spiel kommen. Wie geht Borussia mit Fans um, die Karten für das Spiel gegen Köln hatten und wie wird Borussia aus heutiger Sicht verfahren, wenn es weitere Spiele ohne Zuschauer gibt? Stephan Schippers: Grundsätzlich muss man zwischen den Dauerkarten und Tageskarten unterscheiden. Für die Dauerkarten werden wir erst nach Saisonende eine Regelung festlegen können, wenn wir tatsächlich wissen, wie viele Spiele ohne Zuschauer stattgefunden haben. Generell gilt: Jedem steht die Rückerstattung des Kartenpreises zu. Bislang ist nur das Spiel gegen Köln betroffen gewesen. Wer hier seinen Anspruch anmelden möchte, der kann ab sofort das entsprechende Formular auf unserer Homepage nutzen. Aber ich sage es ganz offen: Jeder Euro, den wir nicht zurückerstatten müssen, wird uns helfen. Wer verzichten möchte, dem sagen wir von Herzen Danke! Wer sich das nicht leisten kann oder möchte, dem werden wir sein Geld schnellstmöglich überweisen. Gemeinsam werden wir alle bei Borussia auch diese Situation bewältigen, und irgendwann werden wir auch wieder gemeinsam feiern und Gelegenheit haben, uns bei allen Borussen für ihre Unterstützung zu bedanken, da bin ich ganz sicher.

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