Sander: „Dem Erfolg der Mannschaft ordne ich alles unter“
Im Interview spricht Neuzugang Philipp Sander über seinen Wechsel zu Borussia, seine zukünftige Rolle bei den Fohlen und seine Vorfreude auf seinen neuen Verein.
„Oh, die Frage nach meinem besten Freund im Fußball ist schwierig. Ich habe sehr viele tolle Menschen im Fußball kennengelernt, und viele sind wirklich gute Freunde von mir geworden. Aber derjenige, mit dem ich die engste Verbindung habe, ist mein jüngerer Bruder Ronny. Das ist beinahe zwangsläufig so, weil wir schon seit wir laufen konnten, zusammen gegen den Ball getreten haben. Wenn wir später aus der Schule kamen, haben wir gegessen, schnell Hausaufgaben gemacht und sind dann bis abends mit dem Ball raus. Wir haben auch in der Futsal-Mannschaft, in der ich mit dem Vereinsfußball angefangen habe, zusammengespielt. Da hatten wir auf dem Platz eine ganz besondere Verbindung, und wenn ich ehrlich sein soll, habe ich lieber Ronny den Ball zugespielt als meinen anderen Teamkollegen. Später haben wir auch in Sao Paulo bei einem kleinen Verein zusammengespielt, ehe wir beide nach Europa gingen. Ronny nach Portugal zu Sporting Lissabon und ich in die Schweiz zum FC Chiasso. Obwohl wir dann räumlich getrennt waren, waren wir immer in sehr engem Kontakt und sind es auch heute noch. Wir schreiben uns oder telefonieren fast täglich. Nachdem ich schon zwei Jahre in Deutschland bei Hertha BSC gespielt hatte, ergab sich schließlich die Möglichkeit für Hertha, auch Ronny von Sporting Lissabon zu verpflichten. Ich stand damals in Verhandlungen mit dem Klub und hatte eigentlich ein besseres Angebot und die Chance, zu einem größeren Verein zu wechseln. Doch dann habe ich zu den Berlinern gesagt: ,Wenn ihr Ronny holt, verzichte ich auf den Transfer und verlängere meinen Vertrag.‘ So kam es dann auch, und es war eine tolle Zeit, mit Ronny gemeinsam in der Bundesliga zu spielen. Jetzt war mein Bruder auch mein Arbeitskollege, aber das war kein Problem. Es war ein Kindheitstraum von uns, der wahr wurde. Wir waren auch keine Konkurrenten in der Offensive, weil Ronny die linke Seite besetzte und ich vorne im Sturm gespielt habe. Jeder von uns hat sein eigenes Leben gehabt, aber natürlich haben wir uns in unserer Freizeit ganz oft gesehen. Wir haben dann an der Playstation gespielt oder sind etwas essen gegangen – ab und zu auch den von uns so geliebten Berliner Döner. Mittlerweile ist Ronny nach Brasilien zurückgekehrt und hat seine Karriere beendet. Er lebt mit seiner Familie – er hat drei Kinder – in Fortaleza. Wenn wir uns mit den Familien treffen, wird jeder Ort zu einem großen Spielplatz. Ronny ist einfach ein sehr guter Typ, auch wenn er in seiner Karriere manchmal ein bisschen verrückt gespielt hat und nicht so diszipliniert war. Das passt aber zu seinem Charakter als Spieler. Er ist ein Power-Fußballer, und ich war immer mehr der ruhige Techniker. Ich habe ihm oft gesagt, dass er professioneller sein muss. Darüber haben wir auch schon mal gestritten. Er hat auf mich gehört – bis dann wieder etwas passiert ist. Das war ein wenig schade, denn für mich ist er, so wie ich es schon oft in Interviews gesagt habe, von seiner Veranlagung her und mit seiner Schusstechnik der beste Spieler, den ich kenne.“ Dieser Text ist erstmals im „FohlenEcho – Das Magazin“, Ausgabe 60, erschienen. Er ist Teil der Rubrik „Best of“, in der die Spieler der FohlenElf von besonderen Freundschaften im Fußballgeschäft erzählen und die in jedem Magazin erscheint. Wenn ihr das „FohlenEcho - Das Magazin“ auch in eurem Briefkasten haben wollt, dann macht euch Borussia: mitglied.borussia.de
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