Borussia ist immer in Ninos Herzen

„Borussia-Per-Sempre-Nel-Mio-Cuore-Nino“ – Borussia ist immer in Ninos Herzen, steht auf dem Fanstein, den Nino Abate stolz in der Hand hält. Diese Liebe hält seit über 34 Jahren. Da hat der gebürtige Sizilianer sein Restaurant „La Tavernetta da Nino“ in der Mönchengladbacher Altstadt eröffnet. Seitdem waren unter anderem Martin Dahlin, Patrik Andersson und Stefan Effenberg bei Abate zu Gast, um nur einige zu nennen. Dem herzlichen „Buongiorno“, mit dem er jeden seiner Gäste begrüßt, kann man nur schwer widerstehen. So auch Hans-Günter Bruns, Lothar Matthäus und Christian Hochstätter, die eines Mittags im Jahr 1986 in der „La Tavernetta da Nino“ einkehrten. „Natürlich kannte ich die Spieler von Borussia. In den Siebzigerjahren, bevor ich nach Deutschland gekommen bin, wurde auch in Italien über die Fohlen berichtet. Nur hatte ich damals keine Beziehung zu ihnen“, blickt er zurück. „Es war überwältigend“ Dies änderte sich schnell. Über Mundpropaganda zwischen den Spielern verbreitete sich die Kunde von Abates leckerem italienischen Essen schnell bei den Fohlen, die von nun an regelmäßig mit sechs, sieben Mann in der Postgasse 24 ihr Mittagsmahl einnahmen. Es entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung zu den Spielern, und auch der erste Stadionbesuch Abates ließ nicht lange auf sich warten. „Das war einfach überwältigend. Spätestens da war für mich klar, dass ich Borusse werde.“ Live dabei sein kann der Restaurant-Inhaber aber nur an Sonntagen, wenn sein Restaurant geschlossen ist. „Dann ist das für mich, wie in die Kirche zu gehen.“ Von Kindesbeinen an eigentlich Fan von Juventus Turin, schlugen von nun an zwei Vereine im Herzen des Italieners. Damit kommt er zumeist auch sehr gut zurecht. Außer vor gut vier Jahren, als sich beide Vereine in der Champions League gegenüberstanden. „Da wusste ich wirklich nicht, was ich machen soll. Welches Trikot sollte ich den nun anziehen?“ Kurzerhand schnappte er sich ein Juve- und ein Gladbach-Trikot, schnitt sie in der Mitte durch und nähte die Hälfte des einen mit der Hälfte des anderen wieder zusammen. Eine Eigenkreation, die seine gemischten Gefühle perfekt widerspiegelt. Beide Duelle endeten Unentschieden (0:0, 1:1): „Zum Glück“, lacht Abate, „Das war für mich ausgleichende Gerechtigkeit.“ Mit Höhen und Tiefen „Wenn die Wände hier reden könnten, würden zwei Bücher nicht ausreichen, um zu erzählen, was hier in 34 Jahren alles passiert ist“, schmunzelt Abate. Und dennoch sei es immer noch etwas Besonderes, wenn Borussia-Spieler durch die Tür treten, wie Marcus Thuram mit seinem Vater Lilian. Aber auch die nicht so schönen Zeiten der Fohlen wie die Abstiege 1999 und 2007 hat der Italiener miterlebt - doch abgeschreckt habe sie ihn keineswegs. Im Gegenteil: Borussia sei immer in seinem Herzen gewesen und das natürlich auch in der Zweiten Liga. „Borussia transportiert so unglaublich viele Gefühle, und die kommen auch bei den Menschen an.“. Deshalb identifiziere er sich so mit den Fohlen. Und auch mit Blick auf ein weiteres Aufeinandertreffen seiner beiden Teams auf internationaler Ebene gibt Abate dem VfL den Zuspruch. „Juve hat zuletzt so viele Erfolge gefeiert, jetzt ist Borussia mal wieder dran.“ Dieser Text ist erstmals im „FohlenEcho – Das Magazin“, Ausgabe 62, erschienen. Er ist Teil der Rubrik „Da ging mein Herz verlor’n“, in der Borussen von ihrer ersten Erinnerung an den VfL erzählen und die in jedem Magazin erscheint. Wenn ihr das „FohlenEcho - Das Magazin“ auch in eurem Briefkasten haben wollt, dann macht euch Borussia unter mitglied.borussia.de!