Sandmöller: „Mit guten Ideen die Qualität weiter erhöhen“

Mirko Sandmöller hat in der vergangenen Woche die Nachfolge von Roland Virkus als Direktor des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) bei den Fohlen angetreten. Im Interview spricht der 38-Jährige über die neue Position, seine Ziele und die aktuellen Herausforderungen im NLZ. Das komplette Gespräch könnt ihr euch auch im Video unter diesem Artikel ansehen.

Mirko, du bist bereits seit 2008 bei Borussia. Erzähl doch mal von deinen Anfängen bei den Fohlen..

Sandmöller: Während meines Studiums der Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Management an der Deutschen Sporthochschule in Köln habe ich auch meine Trainerscheine gemacht. Im Rahmen der A-Lizenz war es notwendig, ein Praktikum im Leistungsbereich zu absolvieren. Dieses konnte ich damals bei Borussia machen. Trainer war zu dieser Zeit Roland Virkus und die Mannschaft der berühmte 1992er-Jahrgang rund um Marc-André ter Stegen. Nach dem Praktikum wurde ich dann gefragt, ob ich nicht als Trainer bei Borussia bleiben möchte. Das war der Startschuss für alles Weitere.

Du warst seitdem Co- und Cheftrainer verschiedener Nachwuchsmannschaften und zwischenzeitlich Leiter des vereinseigenen Jugendinternats, dem FohlenStall. Inwiefern wird das für deine neue Position hilfreich sein?

Sandmöller: Ich hatte das Glück, als Trainer arbeiten zu können und so Einblicke in die verschiedenen Altersklassen zu bekommen. Ich denke und hoffe, dass ich aus den verschiedenen Altersstufen jeweils etwas mitnehmen konnte. Und auch die Zeit als Leiter des Internats war sehr intensiv. Dabei hatte ich die Möglichkeit, nochmal einen neuen Blickwinkel zu bekommen.

Was ist aus deiner Sicht das Wichtigste für Nachwuchsspieler, wenn sie den Sprung in den Profibereich schaffen wollen?

Sandmöller: Natürlich müssen die Jungs grundsätzlich ein gewisses Talent mitbringen. Daneben brauchen sie aber auch Geduld und die Bereitschaft, an sich zu arbeiten und die nächsten Schritte zu gehen. Für viele kann es nicht schnell genug gehen und viele sind nicht bereit, auf Dinge zu warten. In der Gesellschaft muss immer alles von heute auf morgen passieren. Das zu entschleunigen und sich klarzumachen, welche Dinge noch fehlen und woran man noch arbeiten muss, um eine Chance zu haben, im Profifußball stattzufinden, ist sehr wichtig. Wir haben den Auftrag, den jungen Spielern mitzugeben, woran sie arbeiten müssen, sie auf ihrem Weg bestmöglich zu unterstützen.

Was sind deine Ziele in der neuen Position?

Sandmöller: Erst einmal freut es mich sehr, dass der Verein mir dieses Vertrauen schenkt – das halte ich nicht für selbstverständlich. Natürlich möchte ich eigene Ideen einbringen. Die Kernaufgabe im NLZ war es bisher und wird es immer sein, Spieler zu entwickeln, die im Idealfall am Ende im BORUSSIA-PARK spielen und fester Bestandteil unserer Lizenzmannschaft sind. Dafür arbeiten wir alle im NLZ und jeder einzelne freut sich, wenn wieder ein Spieler, den wir entwickelt haben, seine Minuten im Profibereich sammelt. Dahingehend haben wir auch noch viel Potenzial und Ideen, die wir umsetzen können. Viele dieser Ideen sind aber auch mit Investitionen verbunden, die Situation ist daher momentan schwierig. Trotzdem werden wir – und das hat uns auch schon in der Vergangenheit immer erfolgreich gemacht – kreativ sein und versuchen, mit guten Ideen die Qualität zu erhöhen. In den kommenden Jahren werde ich und werden wir dahingehend unser Bestmögliches geben.

Wie siehst du das NLZ vom Spielerpotenzial her aktuell aufgestellt?

Sandmöller: Bei uns im Nachwuchs sehe ich einige Spieler, die großes Talent mitbringen. Sie bringen Fähigkeiten mit, die es gilt weiterzuentwickeln. Sie haben eine Chance Profifußballer zu werden. Ich bin dementsprechend optimistisch, dass wir den Auftrag, den wir im NLZ haben, erfüllen können und auch in den kommenden Jahren Spieler hervorbringen, die eine Möglichkeit haben, in der Lizenzmannschaft eine Rolle zu spielen.

Wie wichtig sind Titel im Nachwuchsbereich?

Sandmöller: Ich glaube, dass es den Spielern in ihrer Entwicklung nicht schadet, wenn sie Erfolg lernen und Erfolg haben. Trotzdem würden wir uns, wenn wir uns zwischen der Weiterentwicklung eines Spielers und einer möglichen Meisterschaft einer Nachwuchsmannschaft entscheiden müssten, immer für die Entwicklung des Spielers entscheiden. So kann es schon mal sein, dass ein Spieler, der auf dem Weg ist, sich zum Profi zu entwickeln, den nächsten Reiz bekommen soll in der nächsthöheren Mannschaft. Das entspricht unserer Philosophie. Und dennoch: Wenn man mal die Chance hat, mit einer guten Mannschaft um die Deutsche Meisterschaft zu spielen, dann kann diese Erfahrung für die Spieler auch extrem wichtig sein. Von daher würden wir uns natürlich sehr freuen, wenn wir das eine mit dem anderen verknüpfen könnten.

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