Frauen-Trainer Jonas Spengler: „Die Mädels sprudeln vor positiver Energie“

Im Interview spricht Frauen-Cheftrainer Jonas Spengler über die Sommervorbereitung, die Stimmung innerhalb der Mannschaft vor dem Saisonstart am Sonntag und die Ziele für das neue Fußballjahr.

Jonas, hinter euch liegen anderthalb Monate Sommervorbereitung. Wie zufrieden bist du mit dem aktuellen Entwicklungsstand deiner Mannschaft?

Jonas Spengler: Ich kenne unsere Liga noch nicht gut genug, um in Relation setzten zu können, wie weit wir sind und wo genau wir leistungstechnisch stehen. Das letzte Testspiel gegen den Erstligisten SV Meppen hat aber deutlich gemacht: Zwar haben wir 1:2 verloren, wir haben aber mit viel Überzeugung gespielt und die Mädels haben selbst gemerkt, auf welch gutem Stand sie sind. Wir haben viel trainiert, viel auf dem Platz gearbeitet, uns alle gegenseitig kennengelernt. Den Mädels wurden unsere Werte vermittelt und wir haben ihnen gezeigt, was wir als Trainerteam im Spiel sehen wollen. Jetzt sind wir darauf gespannt, in der Meisterschaft zu sehen, wie weit wir wirklich sind.

Wie lief die Vorbereitung? Erzähl mal.

Spengler: 95 Prozent der Zeit haben wir auf dem Platz verbracht. Wir haben, gemeinsame Werte erarbeitet und an unseren fußballerischen Fähigkeiten am Ball gearbeitet. Mir steht eine Mannschaft zur Verfügung, die intensiv arbeitet, die Bock hat und schon super fit aus der Sommerpause gekommen ist. Das hat mir die Arbeit mit ihr auf dem Platz natürlich immens erleichtert. Die Mädels sprudeln vor positiver Energie, haben Bock und sind total motiviert. Nebenbei haben wir verschiedene Workshops gemacht, die den Teamgeist und die Gruppendynamik stärken. Die Spielerinnen haben Lust, zielorientiert zu arbeiten. Sie fordern sich im Training selbst, sind teilweise positiv verzweifelt, wollen mehr. Ich muss sie da manchmal schon fast etwas bremsen.

Inwiefern?

Spengler: Wir haben uns vorgenommen, uns immer wieder zu hinterfragen. Wie hoch ist unsere Intensität? Wie stark am Limit arbeiten wir? Wie viel fordere ich von meinem Gegenüber? Und genau das ist in der Mannschaft zu beobachten. Die Spielerinnen diskutieren auf einer lockeren und freundlichen Ebene miteinander, um gegenseitig noch besser zu werden und jede Trainingseinheit sinnvoll zu nutzen.

Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft vor dem Regionalliga-Auftaktspiel gegen den VfR Warbeyen am Sonntag (13:00 Uhr) im Grenzlandstadion?

Spengler: Die Mannschaft ist voller Erwartungen. Jeder will wissen, wo wir stehen. Alle wollen, dass die Saison endlich losgeht und wir nicht mehr nur trainieren, sondern endlich auch um Punkte spielen dürfen. Für uns geht es jetzt darum, all unsere Energie in den Sonntag zu packen und unsere Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen, von Anfang an auf den Platz zu bringen. Es geht nicht unbedingt um den Auftaktsieg. Klar, wir wollen drei Punkte einfahren, allerdings ohne uns selbst zu viel Druck zu machen.

Nach der Generalprobe gegen den SV Meppen (1:2) am vergangenen Sonntag hattest du trotz der Niederlage nur Lob für deine Mannschaft übrig. Seid ihr für Sonntag gut gerüstet?

Spengler: Definitiv. Meppen ist, so wie wir das erwartet hatten, im Spiel sehr dominant aufgetreten. Wir hatten uns bewusst dafür entschieden, im letzten Test gegen eine dominante Mannschaft anzutreten, um zu testen, ob wir kompakt stehen und leidensfähig sein können. Das hat super funktioniert. Wir haben mit voller Überzeugung von hinten heraus Fußball gespielt und waren auch vor dem Tor nicht komplett chancenlos. Über das Pressing dann in der zweiten Halbzeit noch einen Elfmeter zu bekommen und den 2:1-Anschlusstreffer erzielen zu können, war toll. Das hat den Mädels gezeigt, dass wir auch in der Schlussphase einer Partie gegen einen dominanten Gegner noch wichtige Aktionen erzwingen können. Jetzt geht es darum, diese Power in unserer Liga über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. Wenn uns das gegen Meppen gelungen ist, schaffen wir das auch im Pflichtspiel.

Welche Ziele habt ihr euch als Mannschaft für die neue Saison gesteckt?

Spengler: Wir befinden uns aktuell in einer Phase, in der wir auf dem aufbauen wollen, was die letzten Jahre erarbeitet wurde. Mittelfristig wollen wir zurück in die 2. Frauen-Bundesliga. Aber weder der Verein noch wir selbst machen uns den Druck, den Aufstieg bereits in dieser Saison realisieren zu müssen. Der Mannschaft tut es unserer Meinung nach aber gut, wenn wir die Messlatte hoch hängen und Spiel für Spiel versuchen, das Beste aus uns herauszuholen. Wir wollen gut sein, aber mit dem Wissen und mit der Akzeptanz, dass das nicht jeden Tag funktionieren wird. Wir akzeptieren, wo wir am Ende stehen, wenn wir dafür alles gegeben haben und an unser Limit gegangen sind.

Was sind deine Wünsche für das neue Fußballjahr?

Spengler: In einer perfekten Saison muss ich keine Spielerin in ihrer Reha besuchen, die Stimmung bleibt so positiv, wie sie ist und über die Art und Weise, wie wir hier im Klub arbeiten und Fußball leben und spielen, erreichen wir zufriedenstellende Ergebnisse. Daniel Farke hat es zu Beginn seiner Zeit hier bei Borussia Mönchengladbach ähnlich formuliert: „Unser Platz in der Tabelle ist das Ergebnis aus unserer Arbeit.“ Wenn ich am Ende der Saison sagen kann, dass alle über das Jahr ihr Bestes gegeben und gemeinsam an einem Strang gezogen haben, dann war es eine sehr gute Saison.

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