Wie groß ist der Stolz auf das Geleistete?
Spengler: Man kann es fast gar nicht in Worte fassen, wie stolz wir als gesamtes Trainerteam auf diese Mannschaft sind. Woche für Woche so zu performen, ist eine unglaubliche Leistung. Die Mädels haben es geschafft, auch in Drucksituationen ihre beste Leistung auf den Platz bringen. Das war sehr souverän.
Gab es rückblickend einen Schlüsselmoment bzw. einen Punkt, an dem ihr erkannt habt, welche Chance sich für euch in dieser Saison bietet?
Spengler: Als wir in der Rückrunde gegen Recklinghausen gepatzt haben, haben wir uns gedacht: Mist, das war es jetzt. Dann hat Bochum aber auch Federn gelassen und es ist der Glaube entstanden, dass wir es trotzdem schaffen können. Wir mussten nicht perfekt sein, weil die anderen eben auch nicht perfekt waren. Trotzdem haben wir es geschafft, alles aus uns herauszuholen und immer bei uns zu bleiben. Das Spiel, das uns den Glauben gegeben hat, alle zu schlagen, war das 5:0 gegen Bocholt. Die Aufstiegs-Relegation hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits sicher. Wir haben den Mädels aber vor dieser Partie gesagt, dass sie mit dem Meistertitel beweisen können, wie sehr sie es wirklich wollen. Das 5:0 war eine Antwort, mit der wir in der Stärke nicht gerechnet haben.
Wie bewertest du insgesamt die Entwicklung der Mannschaft?
Spengler: Ich glaube, die Mädels haben gemeinsam mit uns erkannt, dass vorher niemand am Maximum seiner Möglichkeiten gespielt hat. Wir haben analysiert, welche Spielerin wo auf dem Platz ihr Potenzial vollständig ausschöpfen kann. Das hat dazu geführt, dass sie sich im Spiel wohler gefühlt haben. Es ging weniger um ein System, sondern vielmehr um Räume, in denen ihre Stärken größtmöglich zum Tragen kommen. Das ist ein Prozess, der sich über die gesamte Saison hinweg gezogen hat. So haben wir Stück für Stück Puzzleteile zusammengesetzt, die zu einem perfekten Ergebnis auf dem Platz geführt haben.
Die Sommerpause habt ihr euch nun mehr als verdient. Wann geht es für euch wieder auf dem Platz weiter?
Spengler: Aufgrund der Relegation haben wir eine recht kurze Pause, die 2. Frauen-Bundesliga beginnt bereits am 20. August. Ab dem 8. Juli starten wir demnach in die Vorbereitung. Zwischendurch werden wir dann nochmal eine Woche freimachen, ehe wir in die finale Phase vor dem Saisonauftakt gehen.