Der Ronaldinho von Kawasaki

Ko Itakuras erster richtiger Fußballverein war der Saginuma SC. Dort wollte er vor allem eins sein: tor- und trickreich. Borussias Innenverteidiger blickt auf seine Anfangszeit zurück.

Ko Itakura: „Als ich mit meiner Familie von Kobe nach Yokohama gezogen bin, schloss ich mich zum ersten Mal einem richtigen Verein an – dem Saginuma SC. Der Klub lag nicht in Yokohama, sondern in Kawasaki, aber von meinem Zuhause aus war es nicht weit. Meine Eltern haben mich immer gefahren und oft zugeschaut. Zu der Zeit lief es auch zum ersten Mal so ab, wie es Kinder in Deutschland gewohnt sind: morgens Unterricht, mittags mit Freunden im Park spielen und abends Fußballtraining. Saginuma hatte keine Trainingsanlage, was bei kleineren Vereinen in der Region aber üblich ist. Die haben selten ein eigenes Gelände mit Spielfeld und Vereinsheim, sondern mieten vorhandene Plätze in der Stadt für Trainingseinheiten und Spiele.

Bei den Spielen setzte mich der Trainer meistens als Stürmer ein, was mir extrem viel Spaß gemacht hat. Wenn jemand zu mir passte, habe ich den Ball meistens behalten und meine Teamkollegen kaum angespielt. Ich war aber auch der beste Spieler aus unserem Team, ohne arrogant wirken zu wollen. Deswegen wollte ich immer Tore erzielen und neue Tricks ausprobieren. Die habe ich mir bei Ronaldinho abgeschaut, den ich als Kind verehrt habe. Ich habe mir Videos von ihm angeschaut und versucht, seine Spielweise zu imitieren. Das hat damals gar nicht so schlecht funktioniert – sogar besser als heute, würde ich sagen.

Von Saginuma bin ich ein Jahr später zum Azamino FC gewechselt, weil ich dort mit einem guten Freund zusammenspielen konnte. Dort war ich auch nur ein Jahr, bevor ich auf die Idee kam, mich aus Spaß für ein Probetraining bei Frontale, einem der größten Fußballvereine Japans, anzumelden. Danach ging alles ganz schnell.“

Dies ist eine gekürzte Fassung aus einem in der 85. Ausgabe des „FohlenEcho – Das Magazin“ erschienenen Textes. Ihr wollt auch regelmäßig Borussias exklusives Mitgliedermagazin im Briefkasten haben? Dann macht euch Borussia!