Die „Stimme vom Bökelberg“ Rolf Göttel ist verstorben

Borussia trauert um Rolf Göttel. Er war die „Stimme vom Bökelberg“, Schiedsrichter, Schiedsrichter-Obmann, Mitglied des Ehrenrats und noch viel mehr. Am 15. Dezember 2023 ist der gebürtige Mönchengladbacher im Alter von 79 Jahren gestorben.

„Vorstand, Spieler und Trainer der Mannschaft wünschen dem Spiel einen sportlich fairen Verlauf und Ihnen, meine Damen und Herren, hierzu ein sportverbundenes Vergnügen.“ Rolf Göttels Begrüßungssatz zu Heimspielen am Bökelberg entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer echten Marke und genießt unter Borussia-Fans noch heute Kultcharakter. „Den habe ich mir einfach irgendwann mal zusammengestellt“, erklärte Borussias ehemaliger Stadionsprecher in einem FohlenEcho-Interview im Jahr 2012. „Zu meinem ersten Spiel hatte ich den noch nicht. Der wurde irgendwann geboren, und ich bin ihn nicht mehr losgeworden.“

Sein erstes Spiel als Stadionsprecher lag zu dem Zeitpunkt schon etwa 60 Jahre zurück. Als Jugendlicher bediente Göttel auf dem Bökelberg die Zahlentafel mit den Halbzeitergebnissen. Im Jahr 1962 wurde er als 18-Jähriger Borussias Stadionsprecher und damit Nachfolger von Hans-Joachim Leusch. Anfangs vom Dach eines VW-Busses aus oder aus einer alten, ausrangierten Telefonzelle heraus, die im Spielertunnel untergebracht war, zog Göttel später um in die Sprecherkabine unter dem Dach der Haupttribüne. Wenn er gerade nicht für seinen Verein, für den er in der Jugend selbst die Schuhe gebunden hatte, im Einsatz war, verdiente er sich als Außendienstler für Heizungs- und Sanitärbedarf für das Familienunternehmen Menge in Mönchengladbach und später in gleicher Funktion bei der Hannen-Brauerei seine Brötchen. Seine größte Leidenschaft blieben jedoch die Durchsagen bei den Fohlen.

Bis 1992 gab er mit seiner tiefen, niederrheinisch-markanten Stimme im ruhigen und sachlichen Ton Aufstellungen, Torschützen, Halbzeitergebnisse und seine legendären Werbetexte durch und wurde so die „Stimme vom Bökelberg“. Er sagte Jupp Heynckes´ 1:0 gegen Tasmania Berlin durch – das erste Bundesliga-Heimtor Borussias überhaupt. Er begleitete die Mannschaft durch die fünf Meistersaisons und zahllose Europapokalabende und kam so auf rund 750 Borussia-Heimspiele. Nebenbei war er jahrelang für die Betreuung der Schiedsrichter zuständig, wofür Göttel mehr als prädestiniert war. Schon im Alter von 15 Jahren legte er selbst die Schiedsrichterprüfung ab und machte später vor allem auf Verbandsebene Karriere: Vom Beisitzer im Kreis-Schiedsrichterausschuss schaffte er es mit 21 Jahren zum Mitglied des DFB-Schiedsrichterausschusses sowie zum Schiedsrichter-Beobachter in der Bundesliga. Für seine Verdienste erhielt Göttel zahlreiche Ehrungen der großen Fußballverbände, darüber hinaus aber auch die Goldene Ehrennadel der Stadt Mönchengladbach, die Sportplakette der Landesregierung sowie 2009 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Seine Tätigkeit als Stadionsprecher führte Göttel bis 1992 durch. Dann regte der neue Manager Rolf Rüssmann an, die Rolle des Stadionsprechers zu überdenken: eher als Anheizer auf dem Rasen. „Das ist nichts für mich“, sagte Göttel daraufhin, machte im Frieden Schluss und erklärt mit Stolz: „Die schönsten Zeiten habe ich mitgemacht. Da können meine Nachfolger noch so gut sein. Ich habe unglaubliche Spiele mitgemacht, fünf Meisterschaften erlebt. Das vergisst man nicht.“

Zuletzt war Göttel immer noch Teil von Borussias Ehrenrat, dem er am 30. Mai 2005 beigetreten ist. Am 15. Dezember 2023 ist die „Stimme vom Bökelberg“ im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Sein legendäres, nüchtern-cooles „Tor für die Borussia“ lebt jedoch weiter, wenn es im BORUSSIA-PARK bei jedem VfL-Treffer eingespielt wird.

In Rolf Göttel verlieren wir einen wertvollen Menschen und Freund, der seit 1958 als Mitglied eng mit dem Verein verbunden war. Borussia wird Göttel immer ein würdiges Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Stunde seinen Angehörigen.

 

 

Rolf Göttel in der Sprecherkabine auf dem Bökelberg. Foto: Passage.

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