Eberl: "Erfolg ist die größte Attraktivität"

Max, in einer Online-Umfrage im Express haben zwei Drittel der Befragten auf die Frage „Was erwarten Sie von Borussia in der kommenden Saison“ geantwortet: „Ich will einfach nur eine ganze Saison lang attraktiven Fußball sehen.“ – was denkst du da? Max Eberl:Puh. Erst einmal möchte ich wissen: Was ist attraktiv? Gehe ich nach einer 4:5-Niederlage jubelnd nach Hause? Wenn einige Menschen unzufrieden sind mit Platz fünf – sind die dann zufriedener, wenn wir mit wehenden Fahnen Zwölfter werden? Wenn mir einer sagt: Attraktivität schlägt Erfolg, dann kann ich das kaum glauben.Erfolg ist die größte Attraktivität. Ich verstehe, dass die Leute fünf Tore sehen wollen und dass die Mannschaft den Platz umgepflügt hat. Aber es ist doch so, dass es meist die stabilen Mannschaften sind, die am erfolgreichsten sind. Eine Blitzumfrage in unserer Social-Media-Abteilung hat die größten Aufreger-Themen der vergangenen Saison zu Tage geführt. Manchmal hieß es auf Facebook und Co., die Mannschaft kämpfe nicht, sie sei zu lieb und dem Spiel fehle das Tempo. Kannst du das nachvollziehen?Max Eberl:Wir sind eine Mannschaft, die über das Spielerische kommt und hatten auch so den größten Erfolg. Natürlich hätten wir auch gerne in gewissen Momenten den einen oder anderen Spieler im Kader gehabt, der noch mehr die Ärmel hochgekrempelt hätte. Das kann man aber keinem Spieler auferlegen, das muss in ihm drin sein. Solche Spieler sind rar gesät. Und in einzelnen Situationen hätten wir sicherlich schneller spielen können, da gebe ich den Fans recht. Aber fehlendes Tempo ist ja nicht nur eine Frage der individuellen Qualität, sondern auch der Spielanlage. Wir waren in den vergangenen Jahren die Mannschaft mit dem drittmeisten Ballbesitz – nach Dortmund und Bayern. Unsere spielerische Stärke haben wir in der vergangenen Saison mit schnellem Umschaltspiel kombiniert. Das hat in der Hinrunde herausragend funktioniert, in der Rückrunde wollte sich dann leider keine Mannschaft mehr von uns auskontern lassen. Und Tempo ist schwierig zu bringen, wenn man, wie so oft in der Rückrunde, gegen acht vor dem eigenen Strafraum verteidigende Gegner antritt. Tempo kann aber auch Handlungsschnelligkeit sein: Wenn ich da zum Beispiel an unser Tor auf Schalke denke, als eine Kombination über 62 Pässe zum Tor geführt hat. Große Erwartungen haben die Menschen auch in Bezug auf den neuen Trainer Marco Rose. Wie bist du auf ihn aufmerksam geworden? Max Eberl:Genauso, wie man den Stürmer- oder Torhüter-Markt auch dann beobachten muss, wenn man gute Spieler hat, muss man das auch bei den Trainern tun – weil man nie weiß, was passiert. Marco Roses Erfolge in der Jugend von RB Salzburg waren uns natürlich aufgefallen. Darüber hinaus sind wir uns immer wieder mal begegnet, und diese Treffen habe ich immer als sehr angenehm empfunden. Natürlich haben wir ihn weiterverfolgt, als er in Salzburg Cheftrainer wurde. Seine fußballerischen Ansätze und seine Art, mit den Spielern und in der Öffentlichkeit zu kommunizieren, haben uns gefallen. Im vergangenen Herbst hatten wir am Rande eines Europapokalspiels ein intensiveres Treffen, bei dem wir uns lange gut unterhalten haben – da haben wir viel über gegenseitige Philosophien und Ansätze gelernt. Ohne konkrete Hintergedanken. Und wie wurde es konkret? Max Eberl:Wir haben Anfang des Jahres über unser Netzwerk eine Information bekommen, dass Marco sich vorstellen kann, in der neuen Saison irgendwo anders zu arbeiten. Dann war es meine Aufgabe als Sportdirektor, mir darüber Gedanken zu machen. Nach langen Telefongesprächen und intensiven Treffen mit ihm musste ich die Grundsatzentscheidung für unseren Klub fällen: Wir möchten einen neuen Ansatz finden. Dass Dieter Hecking am Ende der Leidtragende war und seinen Stuhl räumen musste, tut mir menschlich leid. Sportlich bin ich aber von der Entscheidung überzeugt – sonst hätte ich sie nicht gefällt. Die Entscheidung bedeutet aber nicht, dass Platz fünf in unserer Wahrnehmung ein Misserfolg ist. Ganz im Gegenteil! Es ging nicht darum, etwas besser zu machen – sondern anders. Eine andere Ansprache, ein anderer Ansatz – das kann einem Verein mal guttun.Am morgigen Donnerstag erscheint Teil drei des Interviews. Das gesamte Gespräch mit Sportdirektor Max Eberl erscheint am 2. August im FohlenEcho-Mitgliedermagazin.

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