Der nächste Schritt für Makridis und Quizera

Die Frage nach der Integration erübrigt sich, als Lars Stindl den Raum betritt. Charalambos Makridis und Famana Quizera berichten gerade von ihren Eindrücken in ihrem ersten Trainingslager mit den Profis, als Borussias Kapitän die Treppen hoch zur Lobby im "Barceló Montecastillo Golf Resort" in Jerez nimmt und den beiden Nachwuchsspielern lautstark, vor allem aber mit einem Augenzwinkern zu verstehen gibt, dass er sie im Auge hat. Makridis und Quizera sind zwar Neulinge im Trainingslager – aber bereits nach wenigen Tagen voll integriert in die Mannschaft. Profi-Debüt vor 80.000 Zuschauern Die Ausgangslagen war den beiden unterschiedlich: Makridis ist bereits seit drei Jahren ein Fohlen. Der 23-Jährige kam im Januar 2017 vom SC Verl zu Borussias U23 und trainiert seit einigen Monaten regelmäßig beim Team von Trainer Marco Rose mit. Im Oktober des vergangenen Jahres durfte der Offensivspieler auch schon erste Profiluft schnuppern: Bei der 1:2-Niederlage in der zweiten Runde des DFB-Pokals in Dortmund wurde Makridis in der 87. Minute für Jonas Hofmann eingewechselt und gab damit vor 80.000 Zuschauern im Signal Iduna Park sein Profidebüt. Famana Quizera wechselte im September 2018 von Benfica Lissabon in den FohlenStall und verstärkte dort zunächst Borussias U17. Der Portugiese, der im vereinseigenen Jugendinternat wohnt und erst 17 Jahre alt ist, nahm schnell den Sprung in die U19 der Fohlen und kam noch schneller aufs Radar von Marco Rose: Im Juli warf ihn Borussias Cheftrainer im Testspiel gegen SCO Angers ins kalte Wasser, auch im Training bei den Profis mischte Quizera mehrmals mit. Im September warf den Mittelfeldspieler jedoch eine Schulterverletzung zurück. Mit dem Trainingslager in Jerez de la Frontera steigt das Talent nun wieder so richtig ins Aufbautraining ein. Viel Schlaf nach den Einheiten In den ersten Tagen in Jerez wurde sehr intensiv gearbeitet – so intensiv, dass beide trotz ihres jungen Alters früh im Bett waren. „In der Mittagspause haben wir geschlafen, auch abends waren wir nicht lange wach, weil man schon sehr müde ist von den Einheiten“, erzählt Makridis, der sich mit Quizera und Keanan Bennetts ein Bungalow teilt. „Bei den Profis geht es auf dem Platz ziemlich schnell zu, da muss man sehr konzentriert sein“, sagt Quizera über die hohe Intensität in den Einheiten. Für beide stellt das Trainingslager in Jerez de la Frontera zwar nicht der erste Kontakt zu den Profis dar, dennoch hat die Zeit in Andalusien für die zwei Talente einen besonderen Stellenwert. „Es ist nochmal etwas anderes im Vergleich zum Trainingsalltag im BORUSSIA-PARK: Man fliegt als Mannschaft zusammen weg, ist über mehrere Tage sehr eng beieinander und arbeitet noch mal ein bisschen intensiver“, erklärt Makridis. Der Deutsch-Grieche bewegt sich zwar schon seit einigen Monaten im Kreis des Rose-Teams, „einen gewissen Respekt“ habe er aber auch jetzt noch vor Stindl, Kramer, Sommer und Co. Der Traum vom Profi Quizera gesteht auch ein, dass er bei seiner ersten Einheit mit den Profis im Sommer dieses Jahres angespannt gewesen sei. Aber: „Die Nervosität ist jetzt weg, weil alle einem als junger Spieler helfen. Für mich und meine Entwicklung ist es richtig gut, hier dabei sein zu dürfen.“ Darauf ausruhen will sich der feine Techniker aber nicht: „Ich träume davon, für die Profis zu spielen. Dafür muss ich weiter an mir arbeiten.“ Einer, der das gerne hört, ist Roland Virkus. Borussias Direktor des Nachwuchsleistungszentrums ist ebenfalls vor Ort in Jerez. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei natürlich auf dem Regionalliga-Team der Fohlen. Da Profis und U23 Seite an Seite trainieren, hat Virkus aber natürlich auch immer ein Auge auf die Aktivitäten seiner beiden Schützlinge nebenand. „Es freut uns, dass die beiden im Trainingslager dabei sein dürfen und sich präsentieren können“, sagt Virkus. „Für sie ist es der erste große Schritt – aber auch nur ein Schritt von vielen, die hoffentlich noch kommen.“