Von Netzer und Vogts auf Händen getragen

„Die Leidenschaft für Borussia wurde mir schon fast buchstäblich in die Wiege gelegt. Mein Elternhaus liegt ganz in der Nähe der Süchtelner Höhen, wo sich Borussia früher häufig mit einer Art Kurztrainingslager auf die Spiele vorbereitet hat. Im Sommer 1972 – ich war gerade ein Jahr alt – ging meine Mutter mit mir als Baby im Kinderwagen spazieren. Als sie an eine kleine Treppe kam, liefen gerade die Borussen auf ihrem Waldlauf vorbei. Niemand geringeres als Günter Netzer und Berti Vogts haben ihr dann Hilfe angeboten und den Kinderwagen die Stufen hinunter getragen – und ich lag schlafend darin. Bis zu meinem ersten Stadionerlebnis sollte es natürlich noch ein paar Jahre dauern. Am 24. April 1981 war es soweit. Mein Vater hat mich zum Spiel gegen den VfB Stuttgart mit auf den Bökelberg genommen. Borussia hat zwar 1:3 verloren, dennoch ist durch dieses Live-Erlebnis die Verbindung gestärkt worden. In der Folge war ich immer mal wieder am Bökelberg, oft haben wir uns ganz spontan noch am gleichen Tag dazu entschieden. Damals war das ja noch total easy, man konnte einfach zum Stadion fahren, sich an einem Kassenhäuschen anstellen und Tickets für die Nordkurve kaufen. 1992 und 1995 war ich in Berlin bei den Pokalfinals dabei. 1992 – wie wahrscheinlich alle Borussen – vollkommen siegessicher. 1995 deutlich skeptischer, aber dann natürlich begeistert. Berlin platzte aus allen Borussen-Nähten, und am folgenden Tag haben wir auch noch die Siegesfeier auf dem Alten Markt mitgemacht. Das hat wahnsinnig Spaß gemacht. Als Kind habe ich zunächst sowohl Fußball als auch Handball gespielt. Irgendwann musste ich mich entscheiden und bin beim Handball geblieben, wo ich zunächst in Rheydt und Korschenbroich gespielt habe. Schon fast gegen Ende der Karriere bin ich tatsächlich als Handballer zu Borussia gekommen. Das war schon irgendwie cool, dieses Trikot mit der Raute zu tragen und für den VfL zu spielen. Dort habe ich 2002 ein absolutes Highlight erlebt. Wir haben es in den DHB-Pokal geschafft und das große Los gezogen: den VfL Gummersbach, damals Handball-Rekordmeister. Die Jahnhalle war brechend voll, auch Borussias Vorstand und Trainer Hans Meyer waren da. Der kannte mich vom Feld als Reporter von Radio 90,1 und war dann leicht verwundert, mich dort auf dem Hallenboden flitzen zu sehen. Als Radioreporter habe ich im Rahmen der Beitragsserie „Mythos Bökelberg“ auch das letzte Spiel im altehrwürdigen Stadion begleitet. Gegen 1860 München durfte ich unten am Feld direkt vor der Nordkurve stehen, das war gigantisch. Der Bökelberg war so eng, die Atmosphäre so toll und gleichzeitig alles irgendwie familiär und klein. Als freiberuflicher Journalist ist es für mich recht schwer planbar, mal zu den Spielen in den BORUSSIA-PARK zu kommen. Immer wieder werden kurzfristig Drehtermine angesetzt. Immerhin waren wir am letzten Spieltag der vergangenen Saison gegen Borussia Dortmund als Familie im Stadion. Meine beiden Jungs – zwölf und neun Jahre alt – sind zwar auch Handballer geworden, kicken aber ebenso gerne und sind, was Fußball angeht, klar Borussia-konditioniert. Wenn man sportinteressiert ist, finde ich es selbstverständlich, dass man den Verein seiner Heimatregion unterstützt. Daher ist es für mich keine Frage, dass man hier am Niederrhein natürlich Borussia-Fan ist. Übrigens: Die Anekdote mit Netzer, Vogts und dem Kinderwagen hat noch ein lustiges Ende: Jahre später – ich muss so um die 30 gewesen sein – habe ich die beiden auf einer Veranstaltung im Schloss Rheydt getroffen. In einem ruhigen Moment habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und Netzer erzählt, dass wir eine gemeinsame Vergangenheit hätten. Er hat mich zunächst völlig verwirrt angeschaut. Aber nachdem ich ihm die Geschichte mit meiner Mutter erzählt hatte, hat er herzhaft gelacht.“ Dieser Text ist erstmals im „FohlenEcho – Das Magazin“, Ausgabe 60, erschienen. Er ist Teil der Rubrik „Da ging mein Herz verlor’n“, in der Borussen von ihrer ersten Erinnerung an den VfL erzählen und die in jedem Magazin erscheint. Wenn ihr das „FohlenEcho - Das Magazin“ auch in eurem Briefkasten haben wollt, dann macht euch Borussia unter http://mitglied.borussia.demitglied.borussia.de!

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