Ohne die nötige Frische im Kopf und in den Beinen

Zu wenig Zielstrebigkeit im Angriff, eine kleine Fanschar im BORUSSIA-PARK und ein verletzter Debütant – alles Wichtige zur 0:2 (0:0)-Testspiel-Niederlage der Fohlen gegen Greuther Fürth.

Die Geschichte des Spiels

Nach ausgeglichenem Beginn hatten die Fohlen mit zunehmender Spieldauer zwar deutlich mehr Ballbesitz, drangen aber – Ausnahme war eine Großchance von Patrick Herrmann – nur selten gefährlich ins letzte Angriffsdrittel vor. „Wir haben in den ersten 30 Minuten zu viele einfache Fehler gemacht und das Spiel nicht gut in den Griff bekommen“, monierte Cheftrainer Marco Rose. Nach torloser erster Hälfte, die ebenso wie die zweite 60 Minuten lang ging, versuchte Borussia mit komplett neuer Formation mehr Druck aufzubauen. Doch auch im zweiten Durchgang ließ sie die nötige Zielstrebigkeit im Offensivspiel vermissen. Dagegen zeigte sich der gut organisierte Zweitligist gnadenlos effektiv. In der 75. Minute nutzte Julian Green eine der wenigen Gäste-Chancen zum 1:0 und in der 104. Minute eine weitere Gelegenheit, um das Spiel zugunsten der Fürther zu entscheiden. Im vierten Testspiel der Sommervorbereitung zog Borussia damit erstmals den Kürzeren. „Eine Niederlage fühlt sich nie gut an. Ich glaube, dass sich Fürth den Sieg aber redlich verdient hat“, sagte Rose, der feststellte, dass seiner Mannschaft nach dem intensiven Training am Vortag die nötige Frische im Kopf und auch in den Beinen gefehlt hat. Als Entschuldigung für die Niederlage ließ er das aber nicht gelten: „Trotzdem muss es uns in solchen Phasen gelingen, wenn es mal nicht für uns läuft, unser Spiel zum Laufen zu bringen. Auf dem Platz muss die Haltung immer wieder positiv sein und es uns ermöglichen, auch solche schwierigen Partien zu gewinnen.“

Das Medienecho

Kicker: „Im vierten Testspiel der laufenden Vorbereitung musste Gladbach gegen Fürth die erste Niederlage hinnehmen. Beim 2:0-Sieg der Franken traf Green doppelt, ein Debütant der Fohlen musste dagegen gestützt vom Feld gebracht werden.“

BILD: „Am 7. März hatte Gladbach zuletzt vor Zuschauern gespielt, gegen Dortmund im ausverkauften Borussia-Park mit 1:2 verloren. Genau 173 Tage später war es endlich wieder soweit: Beim Test gegen Fürth (0:2) konnten erstmals wieder Fans bei einem Spiel von Borussia dabei sein.“

Rheinische Post: „Borussia hat das vierte Testspiel der Vorbereitung gegen Zweitligist Greuther Fürth mit 0:2 (0:0) verloren. Den Borussen gelang dabei über 120 Minuten kein Tor. Debütant Valentino Lazaro musste nach einer halben Stunde vom Feld.“

Die Randnotiz des Spiels

Erstmals seit fast sechs Monaten spielten die Fohlen im BORUSSIA-PARK wieder vor Zuschauern. Zwar durften auf Grund der strengen Hygieneverordnungen lediglich 300 Fans ins Stadion, doch auch diese kleine Anhängerschar bereitete Rose Freude: „Wir haben ja schon fast vergessen, wie es ist, zu unseren Fans zu gehen und uns für ihre Unterstützung zu bedanken. Trotz der Niederlage war es ein wohltuender und emotionaler Moment, wieder den direkten Kontakt zu unseren Fans zu haben.“

Die Personalsituation

Ausgerechnet Valentino Lazaro, der gestern sein Debüt für Borussia gab, musste in der 31. Minute verletzt ausgewechselt werden. Die Leihgabe von Inter Mailand erlitt ohne gegnerische Einwirkung eine Blessur an der Wade und musste, gestützt von zwei medizinischen Betreuern, den Platz verlassen. „Tino hat sich muskulär verletzt und wird wahrscheinlich ein paar Wochen ausfallen. Das tut am meisten weh“, sagte Rose. Keeper Yann Sommer, der eigentlich das Tor hüten sollte, wurde nach einer leichten Wadenzerrung vorsichtshalber geschont. „Yann hätte heute spielen können, wir haben aber entschieden, dass es ein bisschen zu früh wäre. Er hat zwar wieder voll trainiert aber wir wollten kein Risiko eingehen, damit er auch fit zur Nationalmannschaft fahren kann“, erklärte Rose.

Der Ausblick

Nach einer regenerativen Einheit am Freitagvormittag dürfen sich die Borussen am Wochenende ein wenig von den Strapazen der vergangenen Wochen erholen – drei Tage haben sie frei, ehe am Dienstag der letzte Teil der Sommervorbereitung startet. „Die Jungs ziehen bislang hervorragend mit. Sie sollen jetzt drei Tage die Akkus aufladen und dann setzen wir unsere Arbeit am Dienstag konzentriert fort“, so Rose, der in der kommenden Woche auf die Nationalspieler, die mit ihren jeweiligen Nationalteams unterwegs sind, verzichten muss.