Ngoumou: Vertrauen in das dritte „Klick“

In der 83. Ausgabe des FohlenEcho – Das Magazin hat Nathan Ngoumou beim Besuch einer Spielhalle über seine fußballerischen Anfänge erzählt – und erklärt, wie diese ihm helfen können, bei Borussia die nächsten Schritte zu gehen

Der gelbe Sportsitz wackelt bedrohlich, als Nathan Ngoumou den aufgemotzten Kleinwagen an seine Grenzen bringt. Mit 200 km/h jagt der Franzose über die Rennstrecke, die sich als gefährlicher entpuppt, als er erwartet hätte. Während der Fahrt stürzen die angrenzenden Gebäude urplötzlich auf die Straße. Gekonnt umkurvt Ngoumou die Hindernisse und rettet sich in einen Tunnel, um sich am Ausgang in einem Dschungel wiederzufinden. Dort liefert er sich ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz. Wenn aber eines bereits über den 22-Jährigen bekannt ist, dann, dass er mit hohen Geschwindigkeiten umgehen kann. Und so drückt er ein letztes Mal mit seinem rechten Fuß das Gaspedal durch und schafft es letztendlich, die Rennsimulation als Sieger zu beenden. Erleichtert erhebt sich der Borussia-Profi aus dem Sitz und ballt die Faust. Sich mit Niederlagen abzufinden, passt nämlich nicht zum Naturell des 22-Jährigen.

In Toulouse geboren, wächst der Franzose mit kamerunischen und gabunischen Wurzeln in der Nähe des Stadium Municipal auf. Durch seine fußballbegeisterte Familie ist der Sport von Beginn an Teil seines Lebens. Den größten Einfluss auf Ngoumous Leidenschaft für den Fußball und den FC Toulouse hat sein Cousin Achille Emaná, der bis heute einen Legendenstatus bei den Lila-Weißen innehat. „Man kann schon sagen, dass Achille den Wunsch in mir geweckt hatte, Fußballspieler zu werden“, erzählt Ngoumou. „Ich habe sehr viele Spiele von ihm geschaut, und im Alter von fünf Jahren habe ich mich dem Verein selbst angeschlossen.“

Fast 30 Zentimeter gewachsen – in einem Jahr

Zunächst agiert er als Spielmacher, wo er sich in den Jugendmannschaften seinen Stammplatz sichert. Im Alter von 15 Jahren kommt es aber zum ersten Rückschlag für den Youngster. Plötzlich auftretende Wachstumsschübe machen seinen Muskeln und seinem Spiel zu schaffen. Innerhalb eines Jahres macht er den Sprung von 1,58 Meter auf seine heutige Größe von 1,83 Meter. Zu allem Überfluss gesellen sich regelmäßig kleinere Verletzungen dazu, wodurch er in der U16 und U17 kaum zum Einsatz kommt. Deutlich besser läuft es dagegen in der U19, denn auf einmal habe alles „Klick“ gemacht, wie Ngoumou sagt. Zum einen macht er das am damaligen Trainer Denis Zanko fest, der ihm nach der schwierigen Zeit viel Vertrauen schenkt. Zum anderen ist es die mentale Stärke, die er sich aufgebaut und antrainiert hat.

Die Saison darauf gehört er schon fest dem Profikader an, der sich mit aller Macht in der Ligue 1 halten will, doch die Qualität dafür nicht aufweist. Ngoumou kommt in der Liga auf einen einzigen neunminütigen Einsatz und setzt alle Hoffnungen darin, in der zweiten Liga mehr Einsätze zu bekommen. Die folgen in der Saison 2020/21 zwar, doch auch neun Spiele, in denen dem damals 20-Jährigen zwei Tore gelingen, bedeuten noch nicht seinen Durchbruch. Es muss ein zweites „Klick“ her, was ihm auch gelingt. Unter einem neuen Coach ist er in der darauffolgenden Spielzeit gesetzt, sammelt zwölf Scorerpunkte und steigt mit dem Team in die Ligue 1 auf. Anschließend wechselt er mit viel Selbstvertrauen zu Borussia.

Damit ihm nun auch beim VfL der sportliche Durchbruch gelingt, denkt er an die Tugenden zurück, die ihm zuvor geholfen haben. Dass er fußballerische Fähigkeiten mitbringt, die Borussia weiterhelfen können, das steht außer Frage. Mit seiner Dynamik und Schnelligkeit kann er ein wichtiges Element bei Umschaltmomenten der FohlenElf sein. „Ich muss es jetzt noch schaffen, dass ich meine Geschwindigkeit in Tore und Vorlagen ummünze. Diese zwei Aspekte zu verknüpfen, das ist das Wichtigste“, setzt Ngoumou sein Ziel für die Zukunft fest. Von Borussia erhält er die benötigte Zeit, diese Durchschlagskraft zu entwickeln. Lange wird es nicht mehr dauern, so ist seine Überzeugung, dann wird es zum dritten Mal „Klick“ machen. „Und wenn dann bald über mich gesagt wird: ‚Er hatte leichte Anlaufprobleme, aber jetzt ist er top‘, dann bin ich glücklich.“  

Dies ist eine gekürzte Fassung aus einem in der 83. Ausgabe des „FohlenEcho – Das Magazin“ erschienenen Textes. Ihr wollt auch regelmäßig Borussias exklusives Mitgliedermagazin im Briefkasten haben?  Dann macht euch Borussia!

Beim Besuch einer Spielhalle berichtete Nathan Ngoumou über seine fußballerischen Anfänge.
Mit seiner Dynamik und Schnelligkeit kann Nathan Ngoumou ein wichtiges Element bei Umschaltmomenten der FohlenElf sein.

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