CO2-Fußabdruck ermittelt, um Einsparpotenziale besser sichtbar zu machen

Borussia hat den zweiten CO2-Fußabdruck der Vereinsgeschichte ermittelt. Der Blick auf die Schadstoffemissionen konnte dabei deutlich geschärft werden und soll helfen, Verbesserungspotenziale für die Zukunft aufzudecken.

Anfang März 2024 war er da – der zweite CO2-Fußabdruck, der in Borussias Geschichte berechnet wurde. Um zu erfahren, welchen CO2-Ausstoß die gesamte Geschäftstätigkeit des Klubs verursacht, hatte der VfL seine entstandenen Schadstoffemissionen schon zuvor einmal berechnen lassen – nach der Saison 2019/20, zu einer Zeit, als dies noch nicht Teil der jährlichen DFL-Lizenzierung war. Zu diesem Zeitpunkt hatte gerade einmal etwa ein Drittel der Profiklubs ihren CO2-Fußabdruck ermitteln lassen. In den anschließenden Jahren setzte Borussia die Berechnung aus, da die Werte auf Grund der Corona-Pandemie nicht vergleichbar gewesen wären. „Allein wegen der fehlenden Zuschauer bei den Heimspielen hätten die Zahlen wenig bis gar keine Aussagekraft gehabt“, erklärt Markus Frieben, Stabsstellenleiter CSR und Nachhaltigkeit.

Und auch die Werte der Saison 2019/20 bedurften einer Hochrechnung, da vier Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden mussten. Außerdem war der VfL bei vielen Daten auf Schätzungen angewiesen, zum Beispiel bei der Fanmobilität und beim Warentransport. In Summe ergab sich ein CO2-Ausstoß von rund 39,5 Tausend Tonnen.

Noch detailliertere Angaben

Beim zweiten sogenannten Corporate Climate Footprint ist das anders. Alle aufgeführten Werte, die Borussia für die Saison 2022/23 erfasst hat, spiegeln die vergangene Spielzeit ganz genau wider. Erwartungsgemäß liegt der mit Abstand größte Anteil am CO2-Ausstoß bei Borussia im Scope 3 (92 Prozent), also in dem Sektor, der nur „indirekt“ auf den Verein zurückzuführen ist. Dazu gehören unter anderem die Fan- und Besuchermobilität oder die eingekauften Waren und Dienstleistungen. Gerade hier konnten die einzelnen Fachbereiche, wie das Ticketing, das Merchandising und die Gastronomie, bei der Erfassung aufgrund der vorhandenen Erfahrung aus dem ersten CO2-Fußabdruck noch detailliertere Angaben machen.

Waren beim ersten „Carbon Footprint“ etwa die Trikots, Schals, Getränke und Bratwürste noch in Stückzahlen angegeben, wurde dieses Mal alles, soweit es möglich war, in Kilogramm oder Litern erfasst. Außerdem konnten einzelne Posten genauer aufgeschlüsselt werden. Ein Beispiel dafür: Bei der Berechnung 2019/20 wurden 641.336 Brot- und Backwaren aufgeführt. Beim aktuellen CO2-Fußabdruck wurde aufgeteilt in 21.664,80 Kilogramm Schnittbrötchen, 6.419,52 Kilogramm Brezeln, 3.832,40 Kilogramm Schinkenstangen, 2.111,40 Kilogramm Streuseltaler und 6.307,20 Kilogramm Krakauer – denn es ist nur logisch, dass der ökologische Fußabdruck eines Brötchens ein anderer ist als der einer Schinkenstange.

Deutliche Reduzierung

Hinsichtlich der Fanmobilität konnte erstmalig auf Systemdaten von Borussias Dienstleister eventim zurückgegriffen werden, was die Betrachtung der Genauigkeit der Anreisedistanz stark verbessert hat. So liegt der Mittelwert bei Dauerkarteninhabern bei 23 Kilometern, bei Tageskarteninhabern bei 63 Kilometern. Da bei der ersten Berechnung für die Saison 2019/2020 noch mit einem pauschalen Wert von 100 Kilometern gerechnet wurde, ergibt sich rechnerisch eine deutliche Reduzierung. Durch die genauere Berechnung, die zukünftig jährlich durchgeführt werden soll, will man beim VfL in der Lage sein, die Zahlen einzuordnen und zu prüfen, welche Maßnahmen den Fußabdruck tatsächlich erfolgreich gesenkt haben.

Aber dafür ist mindestens ein weiteres Jahr mit der neu gewonnenen Datenqualität notwendig. „Für alle Mitarbeitenden bei Borussia ist die Erfassung ein Learning“, sagt Frieben. „Unser Ziel ist es aber, so genaue Werte wie nur möglich zu haben, um Einsparpotenziale besser sichtbar zu machen.“ Dazu gehören neben den Produkten und Verpackungen auch Transportwege, der Strom- und Energieverbrauch, Reisen der Mannschaft und noch vieles mehr, was die Erfassung durchaus komplex macht. Unterstützung erhält Borussia deshalb von der Fjol GmbH, die Experten im Bereich „Nachhaltiger Wirtschaften“ sind. Mit Workshops, Einzelgesprächen in den verschiedenen Abteilungen und etlichen Anmerkungen und Tipps verhalf die Fjol GmbH Borussia zu einem detailliert ausgefüllten Erfassungsbogen. Basierend auf dem international anerkannten Standard des Greenhouse Gas Protocol haben die Nachhaltigkeitsexperten anschließend die Klimabilanz berechnet.

Weitere Schadstoffemissionen einsparen

Daraus lässt sich für den VfL ablesen, woran der Klub in Zukunft weiterarbeiten kann und muss, um weitere Schadstoffemissionen einzusparen. Nach dem Footprint 2019/20 konnte zum Beispiel durch die Umstellung des Strombezugs auf Ökostrom durch Wasserkraft zum Jahresbeginn 2021 quasi eine Reduzierung auf 0 bei den Scope 2-Emissionen erreicht werden. „Grundsätzlich ist unser Bestreben, uns stetig weiterzuentwickeln, zu verbessern und neue Prozesse anzustoßen“, so Frieben. Das ursprüngliche Ziel Borussias, ihre Emissionen in den Bereichen Scope 1 und 2 bis zum Ende der Saison 2029/30 um 42 Prozent sowie in Scope 3 um 25 Prozent zu reduzieren und im Jahr 2050 alle drei Scopes um 90 Prozent gesenkt zu haben, muss indes nach den neuen Erkenntnissen noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden. Der VfL versteht diese Ziele als Mindestanforderung bei der Reduktion und will diese nicht nur durch die qualitative Verbesserung der Berechnungsgrundlagen, sondern durch Vermindern seiner absoluten CO2-Emissionen erreichen, um einen Beitrag zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zu leisten.

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