Virkus: „Wir mussten dagegenhalten und haben es getan“

Im Interview nach dem Auswärtsspiel beim VfL Bochum spricht Borussias Sportdirektor Roland Virkus über den Spielabbruch und die bis dahin gezeigte Leistung der FohlenElf.

Roland, Borussias Gastspiel in Bochum hat am Freitagabend ein jähes und leider nicht-sportliches Ende gefunden. Wie ordnest du die Geschehnisse in der 70. Minute ein?

Roland Virkus: Vorneweg hoffe ich, dass es Christian Gittelmann, der gestern noch zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren ist, schon wieder besser geht und er sich von diesem Vorfall schnell und vollständig erholt. Schiedsrichter sind ein zentraler Bestandteil des Fußballs. Wir brauchen sie für den Sport und müssen sie schützen. Und das gilt nicht nur für die Bundesliga.

Nach dem Becherwurf sind die Unparteiischen und die Mannschaften relativ schnell in die Katakomben gegangen. Wie ist dort die Situation und der Austausch mit den Schiedsrichtern und dem VfL Bochum gewesen?

Virkus: Das Schiedsrichtergespann hat beide Vereine gut informiert. Auch die Kommunikation mit dem VfL Bochum war in dieser für alle ungewohnten Situation gut. Überhaupt möchte ich mit Blick auf Bochum klar sagen, dass ein solcher Vorfall natürlich zu kritisieren und zu verurteilen ist, was seitens der Verantwortlichen auch deutlich passiert ist. Deswegen darf aber nicht der ganze Klub in Verruf geraten. Das hat der VfL nicht verdient. Dass ein Spiel auf diese Weise endet, ärgert jeden Spieler und Verantwortlichen. Es war sicher richtig, das Spiel nach diesem Vorfall abzubrechen. Ich möchte aber auch betonen, dass wir uns bis zu diesem Zeitpunkt eine verdiente 2:0-Führung erarbeitet hatten und uns als sportlicher Sieger sehen dürfen.

Lass uns dennoch auf die Partie bis zum Spielabbruch schauen: Wie bewertest du die Leistung der Mannschaft?

Virkus: In der ersten Halbzeit war es eine äußerst komplizierte Partie, weshalb ich mich sehr gefreut habe, wie die Mannschaft das Spiel angenommen hat. Uns ist schon oft – und sicher manchmal auch berechtigt – vorgeworfen worden, dass wir nicht gut mit Widerständen umzugehen wissen. Genau das ist uns in Bochum aber gelungen. Das sah dann nicht immer gut aus, das wissen wir. Wir mussten voll dagegenhalten – und das haben wir getan.

War die kämpferische Leistung folglich der Schlüssel zu einer fußballerischen Steigerung nach dem Seitenwechsel?

Virkus: Wir haben nach der Pause immer besser in unser eigenes Spiel und zu unseren eigentlichen Stärken gefunden. Natürlich haben wir auch starke Paraden von Yann Sommer gebraucht, aber dann sind uns zwei blitzsaubere Tore gelungen, die eine Art Befreiung waren und der Lohn für die harte Arbeit, die wir auf dem Platz gezeigt haben. Es ist aus meiner Sicht ohnehin so: Wenn du das Gleiche in die Waagschale wirfst wie der Gegner, das heißt Intensität, Wille, taktische Disziplin, dann setzt sich am Ende die fußballerische Qualität durch.

In Bochum konnten auch wieder 2.500 Borussia-Fans die Mannschaft unterstützen. Wie schätzt du deren Einfluss auf die Leistung des Teams ein?

Virkus: Fußball ist ein Emotionssport und die Zuschauer sind ganz entscheidend für die Übertragung dieser Emotionen. Wenn kleine Erfolgserlebnisse, wie ein gewonnener Zweikampf, ein gutes Dribbling, positiv unterstützt werden, gibt das den Spielern das Selbstbewusstsein, um ihre Qualitäten abzurufen. Diese Rückmeldung hatten wir über einen langen Zeitraum nicht so konstant und ich finde, das Spiel gestern und auch die Partie gegen Hertha BSC haben gezeigt, wie wichtig die Unterstützung für uns ist.

Zum Schluss noch einmal zurück zum Spielabbruch: Bei einem vergleichbaren Fall im April 2011, bei dem die Partie St. Pauli gegen Schalke 04 beim Stand von 0:2 abgebrochen wurde, nachdem ein von der Haupttribüne geworfener Becher den Linienrichter getroffen hatte, wurde das Spiel kurz darauf vom DFB mit 0:2 gegen die Heimmannschaft gewertet. Kann es im aktuellen Fall überhaupt eine andere Entscheidung geben?

Virkus: Das Schiedsrichtergespann fertigt einen Sonderbericht an, der dann den entsprechenden Gremien vorgelegt wird. Ich gehe davon aus, dass es dann zeitnah eine Entscheidung geben wird, die dem Vorfall in Bochum gerecht wird.

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