Farke: „Wollen eine FohlenElf, die Borussias Werte verteidigt“

In einer Medienrunde am heutigen Montagmittag stellte sich Borussias Cheftrainer Daniel Farke den Fragen der anwesenden Journalisten. Dabei gab er einen Einblick in die Kabine und teilte weitere Eindrücke aus seiner ersten Woche bei den Fohlen.

Daniel Farke über…

…seine Hauptaufgaben als Chefcoach der Fohlen: Es ist ein Neustart hier bei Borussia. Mir ist es wichtig, nicht zu viel zurückzuschauen. Es ist eine gute Basis vorhanden. Mein Job ist es, auf Grundlage dieser Basis das Optimum herauszukitzeln. Uns ist bewusst, dass es keine leichte Aufgabe wird. Für uns als Trainer geht es in erster Linie darum, inhaltlich zu überzeugen. Darüber hinaus ist es ein großer Teil unserer Aufgabe, den ganzen Verein sowie sein Umfeld mitzunehmen. Ohne eine große Gemeinschaft zu bilden und gemeinsam in eine Richtung zu gehen, ist es auf dem Niveau quasi unmöglich, erfolgreich zu sein.

…die Wichtigkeit einer guten Stimmung in der Kabine: Es ist immer eine gute Voraussetzung, wenn du auch ein gutes Arbeitsklima hast. Die Zeiten, in denen du als Trainer mit Furcht und Peitsche Top-Leistungen aus deinen Spielern herauskitzeln konntest, sind Gott sei Dank vorbei. Der Fokus in der Kabine muss hoch sein. Da ist eine gute Atmosphäre extrem wichtig. Ich kann den Jungs da bislang ein großes Kompliment machen. Es ist ein sehr, sehr angenehmes Arbeiten.

…den Charakter der Mannschaft: Ich habe die Truppe und den gesamten Staff als Menschen kennengelernt, die total verinnerlicht haben, was es bedeutet, das Trikot mit der Raute zu präsentieren und die Raute auch zu verteidigen. Wir sprechen oft über Verträge, Geld und Business. Und das gehört auch dazu. Aber wenn man merkt, welche Bedeutung der Klub im Leben der Spieler hat und wie sehr es sie beschäftigt, dass die vergangenen 18 bis 24 Monate nicht ganz ideal gelaufen sind, dann ist das erstmal eine sehr gute Basis und eine Mannschaft, mit der ich sehr gerne zusammenarbeiten möchte. Wir wollen den Fans und den Verantwortlichen das geben, was sie wollen: eine FohlenElf, die einen guten Fußball spielt und die Werte von Borussia verteidigt.

…Marcus Thuram: Alle Spieler, die hier vor Ort sind, haben die Chance, sich zu beweisen und in den Vordergrund zu spielen. Das gilt ebenso für Marcus. Er besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten, die er auch schon unter Beweis gestellt hat. Dass man während seiner Karriere vielleicht nicht immer Woche für Woche auf einem Top-Niveau spielen kann, ist doch auch ganz normal. Da reden wir oft von kleinsten Einflüssen, die von der Höchstform abhalten können. Unsere Aufgabe ist es, Marcus wieder in eine Top-Verfassung zu bringen. Ich erlebe ihn momentan total aufgeräumt und fokussiert. In den Trainings wie neben dem Platz hat er mich bislang sehr überzeugt, weshalb ich an Marcus momentan nur Komplimente verteilen kann.

…die Fans bei den Trainingseinheiten der FohlenElf: Einheiten in England sind nicht öffentlich. Weder für Pressevertreter noch für Fans. In Deutschland wird das traditionell anders gehandhabt. Und das weiß ich hier bei Borussia sehr zu schätzen und genieße das auch richtig. Ich glaube, dass diese Nähe und Transparenz große Qualitäten des Klubs sind, die ihn auch auszeichnen. Natürlich wird es auch mal Einheiten hinter verschlossenen Türen geben, um gewisse Dinge einzustudieren. Ansonsten würden wir uns ja selbst einen Wettbewerbsvorteil wegnehmen. Aber es soll sich wirklich auf ein Minimum beschränken. Wir versuchen unsere Fans immer mit offenen Armen zu empfangen. Fußball ist vor allem für die Fans. So wollen wir es weiterhin handhaben hier bei Borussia.

…seine Herangehensweise, Borussia wieder mehr defensive Stabilität zu verleihen: Wenn man über defensive Stabilität redet, beinhaltet das nicht nur das Spiel gegen den Ball, sondern auch eine gute Struktur im eigenen Ballbesitz zu haben. Je öfter wir den Ball haben, desto weniger bieten wir dem Gegner die Gelegenheit, ein Tor zu erzielen. Darüber hinaus bist du als Mannschaft mit viel Ballbesitz regenerierter und dementsprechend dazu in der Lage, gegen den Ball mit mehr Gier und Intensität zu arbeiten. Wir wollen defensiv stabil sein und werden daran sehr viel arbeiten. Ich glaube aber auch, dass die Ballbesitzphasen dazu extrem beitragen.