Stürmer und Regisseur, Initiator und Vollstrecker

Beim Event „Die Legenden des Parks“ am Samstag, 17. Dezember, im BORUSSIA-PARK, werden zahlreiche Publikumslieblinge für das Legenden-Team auflaufen. Wir huldigen einige von ihnen in persönlichen Porträts. Heute: Raffael

Raffael ist einer der tollsten Spieler, die Borussia je hatte. Das sind groß gewählte Worte, doch er hat sie sich verdient. Man muss die Frage stellen: Was wäre gewesen, wenn Raffael 2013 nicht an den Niederrhein gekommen, sondern weiter für Schalke 04 gespielt hätte? Antwort: Es hätte Borussia etwas Entscheidendes gefehlt. Der Brasilianer ist ein „Signature-Spieler“, einer, der Gladbachs Spiel zu seiner Zeit geprägt hat. Darum sind die folgenden Sätze durchaus gemeint als Ode an Raffael.

Und wer hat ihn erfunden? Ein Schweizer, Lucien Favre. Er entwickelte Raffael, einst Mittelstürmer, zum Prototyp der Neuneinhalb, übersetzt heißt das: hängende Spitze. Die war in jenen Jahren das Ding schlechthin im Weltfußball. Ein Zwitterjob zwischen Stürmer und Regisseur, Initiator und Vollstrecker zugleich: Bälle holen, Bälle verteilen, dem Spiel Tiefe geben, Chancen einleiten, Tore machen. Raffael konnte all das. „Ziehvater“ Favre und Raffael, das war eine der großen kongenialen Zusammenkünfte in Borussias Geschichte.

Bei Borussia war er das kreative Zentrum, leicht, geschmeidig, elegant. Das Spiel lesen, ihm eine eigene Geschichte geben, Raffael tat das mit großer Lust und Freude. Schon seine Verpflichtung war ein Ausrufezeichen der Borussen zwei Jahre nach der Relegationsrettung: Gladbach war eine Adresse nicht mehr nur für Talente und Perspektivspieler, sondern auch für Topspieler. Subtext des Transfers: Wir greifen an, hier geht jetzt was. Und es ging etwas mit Raffael. Sogar die erste Champions-League-Teilnahme 2015.

Raffael machte den Unterschied. In der ersten Saison schoss er 14, in seiner zweiten zwölf und in der dritten 13 Tore. Er war damit der erste Borusse, der dreimal in Folge zweistellig traf im BORUSSIA-PARK. 201 Spiele machte er für Gladbach, mehr als für jeden anderen Klub, und schoss 71 Tore. Nur elf Spieler trafen bislang öfter für Borussia. Und er macht heute weiter Tore mit der Raute: für die Weisweiler Elf, Borussias Traditionsteam.

Unter anderem legendär: sein Doppelpack in München zum 2:0-Erfolg, der Dreierpack im Champions-League-Playoff gegen Bern im BORUSSIA-PARK. Und natürlich Raffaels Leistung gegen den großen FC Barcelona 2015 in der Champions League vor der Pause. Es war an diesem Champions-League-Abend der vielleicht beste „Raffa“ seiner Gladbach-Zeit – und dann verletzte er sich. Auch das gehörte zum „späten“ Raffael: die Verletzungsanfälligkeit. Leider. Denn sie kostete die Fußballfreunde viele Raffael-Momente.

Im Team war Raffael, „Papi“, verehrt wegen seiner fußballerischen Aura und hoch geschätzt wegen seiner sozialen Kompetenz in der Kabine. Raffael gehört definitiv und zweifellos und völlig zu Recht in die Kategorie Legenden des Parks.


Karsten Kellermann berichtet seit 1999 für die Rheinische Post über Borussia. Dieser Text ist ein Porträt aus dem aktuellen „FohlenEcho – Das Magazin“. Du willst regelmäßig das exklusive VfL-Mitgliedermagazin im Briefkasten haben? Dann mach dich Borussia!

Alle aktuellen Infos zum Legendenspiel gibt es hier!

24.11.2022

Fakten und Infos zu #VFBBMG

Alle wichtigen Fakten und wissenswerten Informationen rund um das Bundesliga-Auswärtsspiel der FohlenElf am Samstag (15:30 Uhr) beim VfB Stuttgart.

17.05.2024

Borussia trauert um Uli Kohn!

Borussia trauert um Uli Kohn. Der frühere Stürmer, der von 1959 bis 1964 für den VfL auf Torejagd ging und mit Borussia den DFB-Pokalsieg 1960 feierte, ist im Alter von 87 Jahren verstorben.

17.05.2024

U19 steht im Halbfinal-Rückspiel vor Mammutaufgabe

Borussias U19 ist am Sonntag (11:00 Uhr) zum Halbfinal-Rückspiel der deutschen Meisterschaft zu Gast bei der TSG 1899 Hoffenheim. Die Vorschau zum Spiel.

17.05.2024

FohlenNewsletter

IMMER DIE NEUESTEN ANGEBOTE UND RABATTE DEINER FOHLENELF IM POSTFACH*